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Spielsucht – was kann man selbst tun und wie können Angehörige helfen?

Wann beginnt Spielsucht, wie erkenne ich sie und was kann man tun? - TEIL 3

Sascha  31. März 2022

Wer sich im letzten Artikel wiedergefunden hat, dem wünschen wir, dass bereits der Mut gefasst wurde und man mindestens eine Person in das Thema Spielsucht schon eingeweiht hat.

Das Eingeständnis der Krankheit ist immer der erste Schritt.

Wer sich selbst nicht als spielsüchtig bezeichnet, wird nie von dieser Krankheit wegkommen.

Auch wenn die Familie die Zeichen der Zeit bereits erkannt hat. Nur wer dieses Thema selbst hinter sich lassen will, kann dies auch tun.

Wer sich nun oben angesprochen gefühlt hat und noch niemanden eingebunden hat, bitte holt das nach. Die Scham ist verständlich, jeder Mensch verarbeitet Enttäuschungen auf eine andere Art und Weise.

Doch nach dem „Coming Out“ sollte man nochmals an die frische Luft, die Gedanken ordnen und ohne große Emotionen das Thema besprechen. Vorwürfe sind in diesem Moment sicherlich nicht förderlich.

Glücksspielsucht ist eine ernsthafte Krankheit!

Wer in Google das Stichwort „Spielsucht“ eingibt, wird auf unzählige Seiten stoßen mit vielen Tipps und Tricks. Dabei ist das Repertoire an der möglichen „Wunderheilung“ breit gefächert.

Es ist jedoch sicher, dass es diese Wunderlösung, die ausnahmslos jeden Menschen vor dieser Sucht bewahrt, nicht gibt und wir nur einen einzigen Tipp geben können.

Für jeden muss individuell eine Lösung erarbeitet werden. Dies kann man aber nur selbst  – und deshalb ist es enorm wichtig, ehrlich mit sich zu sein.

Sich selbst anzulügen, wie während der Phase des Spielens, ist nicht förderlich. Darum müssen auch die Mitmenschen eingebunden werden.

“Folgen der Spielsucht & Anlaufstellen für Hilfesuchende!”
Aktionstag gegen Spielsucht – Wettbasis.com Ratgeber

Professionelle Hilfe suchen!

Im Internet sind neben vielen kostenfreien Seiten auch etliche Websites zu finden, die eine Art Wunderlösung verkaufen wollen – eine Sucht-Weg-Therapie mittels Hörbüchern, einem Skript oder Übungen. Doch wer nur ein Buch liest, wird danach nicht geheilt sein.

Sich beim Buchmacher ein Einsatzlimit zu machen und anstatt unlimitierter Einzahlungen nur noch 100 Euro im Monat einzahlen zu können, ist definitiv keine Lösung.

Das Limit ist schnell erhöht und ansonsten gibt es gefühlte hunderte Buchmacher, bei denen man weiterspielen kann.

Es ist zwingend notwendig, dass der Reiz des Spielens nicht wieder entfacht wird. Ansonsten wird aus einem kleinen Einsatz schnell wieder ein Großer – und der Kreislauf beginnt von Neuem.

Eine Person, die mit dieser Krankheit zu kämpfen hat, benötigt enorm viel Willensstärke, um den vielen Versuchungen widerstehen zu können.

Auch wenn man es schafft, seine gesamten Konten bei allen Buchmachern (und wirklich ausnahmslos ALLEN) Buchmachern zu sperren, gibt es noch immer die Werbung, die einem projiziert, dass man mit Wetten Geld gewinnen kann.

Nicht von Werbeversprechen sich verleiten lassen

„Wetten ist unser Sport“, „Ihre Wette in sicheren Händen“, „Hier spielen Gewinner“ und und und – die Werbesprüche der unterschiedlichen Buchmacher lassen im Kopf oftmals die Automatismen ablaufen, dass das große Geld gewonnen werden kann.

Um diesen Moment der Schwäche zu überstehen, muss sich jeder selbst eine Strategie festlegen, um den Kopf von diesen Gedanken freizubekommen.

Einige Beispiele, die helfen könnten, wären beispielsweise die Sinne zu verwirren. Der Kopf soll weg von dem Spielgedanken – Lieblingslied volle Lautstärke einschalten und mitträllern, eine scharfe Chili essen, dass einem schon fast die Tränen kommen.

Eine andere Möglichkeit wäre, sich völlig auszupowern. Egal in welchem Outfit man gerade ist, einfach vor die Haustüre und getreu dem Motto von Forrest Gump laufen bis zum Umfallen. Den Körper komplett auspowern, damit er gar nicht mehr auf eine andere Idee kommt, als sich zu erholen.

Gespräche zu Vertrauenspersonen suchen

Auch ein Gespräch mit dem Partner, einem Freund oder den Eltern über Gott und die Welt könnte hilfreich sein, um diesen Moment der Schwäche zu überbrücken.

Irgendwie muss es klappen, dass dieses Gefühl unterdrückt wird. Und mit der Zeit wird dieses Gefühl immer weniger.

Der Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier und wenn man sich wieder an das Leben ohne diesen Kick gewöhnt hat, werden viele Dinge auf einmal aus einem anderen Blickwinkel gesehen. Dann sieht man erst wieder, wie viel Freude auch kleine Gesten oder Ähnliches machen können.

“Wann beginnt Spielsucht, wie erkenne ich sie und was kann man tun? Teil 2”
Ab wann ist man spielsüchtig? Wettbasis.com Ratgeber

Welche Möglichkeiten bieten die Wettanbieter gegen Spielsucht?

In diesem Bereich fällt einem schnell der Begriff des „Responsible Gaming“ ein. Die Gesetzgeber sind sich der Gefahr der Spielsucht auch bewusst und versuchen, die Kunden zu schützen.

Das persönliche Schicksal eines Einzelnen kann aufgrund einer Sucht schlimme Ausmaße annehmen.

Die eigene Existenz verspielen, Kriminalität oder gar Selbstmord sind leider Gottes keine Seltenheit. Doch so weit darf es auf keinen Fall kommen.

Und dementsprechend sind die Anbieter in die Pflicht genommen, den Kunden Möglichkeiten zu bieten, sich zu schützen.

Auf dem Papier ist dies eine sehr gute Idee, doch die Umsetzung ist schwierig. Die Buchmacher leben selbstverständlich sehr gut von Kunden, die immer und immer wieder einzahlen. Diese bringen Profit.

Ob die Person hinter dem Benutzernamen allerdings sein Leben auf das Spiel setzt, ist meist nicht relevant. Die Geldgier der Unternehmen ist meist größer.

Verantwortungsbewusstes Spielen – Selbstausschluss & Kontosperre

Zwar sind alle Wettseiten verpflichtet, den Hinweis auf das „Responsible Gaming“ zu haben, doch es gibt enorme Unterschiede, wie dieses dann auch schlussendlich gehandhabt wird.

Die Möglichkeit eines Selbstausschlusses, einer Kontosperrung oder Ähnlichem ist nahezu überall gegeben.

Doch wie schon zu Beginn erwähnt, dauert es meist sehr lange, bis ein Spieler selbst diesen Schritt wagt und von sich aus seine Möglichkeiten sperrt, um noch weiter zu spielen.

Und dementsprechend haben viele Buchmacher dem Gesetz genüge getan und die Möglichkeit angeboten, doch damit hat es sich.

Oftmals sind dann die Möglichkeiten der Limits und der Sperrung sehr versteckt, dass man sich schon bemühen muss, um diese Seiten überhaupt zu finden.

Wie geht Bet365 mit der Thematik Spielsucht um?

Ein positives Beispiel bei diesem Thema ist zweifelsohne der große britische Buchmacher Bet365. Wer sich dort einmal entschieden hat, sein Konto zu sperren, wird dies nicht ohne Weiteres wieder eröffnen können.

Nachdem der Kunde den Wunsch geäußert hat, sein Konto wieder zu eröffnen, muss er mindestens 24 Stunden warten und dann nochmals von sich aus anrufen und diesen Wunsch mündlich deponieren.

In diesen 24 Stunden kommen sicherlich bei vielen Spielern dann wieder die Zweifel und man wird von dieser Schnapsidee zurück ins Glückspiel zu fallen noch abgehalten. Doch auch wenn man sich nach 24 Stunden meldet, wird das Konto nicht sofort eröffnet.

Danach steht noch ein Telefonat mit einem Bet365 Servicemitarbeiter auf dem Programm. Dieser wird anhand einigen Fragen versuchen zu erörtern, ob eine Kontowiederherstellung auch wirklich im Sinne des Kunden ist.

Persönliches Eingeständnis ist der erste und wichtigste Schritt

Allerdings sind die pathologischen Spieler meist geübt und können diese Frage so beantworten, dass kein Verdacht geschöpft wird. Doch immerhin muss hier gleich drei Mal der Wunsch geäußert werden, das Spielen wieder aufzunehmen.

Vielmehr ist nicht möglich, denn die Buchmacher können nur schwer abschätzen, wie viel Geld ein einzelner User ohne Weiteres verkraften kann. Für Kunde A sind 200 Euro im Monat schon zu viel des Guten, Kunde B kann allerdings auch Verluste im Bereich von 5.000 Euro wegstecken.

Wenn die Buchmacher dann auf diesen Kunden zugehen und dieser quasi „beweisen muss“, dass er sich das leisten kann, könnte man einen Kunden ja doch verärgern.

Gefährlich sind nur jene Buchmacher, die Verlustkunden mit immer noch größeren Bonusangeboten reizen.

Denn genau diese Kunden sind dann gefährdet, das Angebot anzunehmen, um „freies Geld“ zu bekommen mit großen Rollover-Bedingungen.

Wie überall im Leben ist eine gute Geschäftsbeziehung nur dann gegeben, wenn beide Seiten profitieren. Dass bei einem Glücksspiel nicht immer beide Seiten gewinnen können, liegt auf der Hand.

Allerdings sollte auch einem Buchmacher das Wohl jedes einzelnen Kunden am Herzen liegen.

Und schließlich wird ein Gewinner-Typ auch schnell einmal gesperrt, bevor der Buchmacher zu viel verliert. Im umgekehrten Fall sollte man nicht jeden Kunden ausnehmen und immer wieder zum Weiterspielen animieren.

Wann beginnt Spielsucht, wie erkenne ich sie und was kann man tun? – TEIL 1
Wie kann ich Spielsucht erkennen? Wettbasis.com Ratgeber

Fazit – Spielsucht bekämpfen

Wer einen gesunden Menschen nach seinen Wünschen fragt, wird viele unterschiedliche Antworten erhalten. Wer einen kranken Menschen nach seinen Wünschen fragt, wird allerdings immer wieder die gleiche Antwort erhalten – gesund zu sein.

In unserer Gesellschaft werden psychische Erkrankungen zwar noch immer nicht auf die gleiche Art und Weise respektiert wie deutlich sichtbare Verletzungen oder Erkrankungen. Dennoch ist es ganz wichtig zu wissen, dass jede Suchterkrankung kein Grund ist, sich zu schämen.

Es zeugt definitiv nicht von Schwäche, wenn Schwäche zugegeben wird. Vielmehr ist genau dies das wahre Zeichen von Stärke und der erste und mit Abstand wichtigste Schritt, um das Thema erfolgreich zu bekämpfen.

Wichtig wird es auch sein, die Ursache für das Spielen herauszufinden.

  • Ist es nur der Kick?
  • Ist es die Sehnsucht nach dem großen Geld?
  • Oder geht es darum, das Bewusstsein nach Enttäuschungen abzustumpfen?

Den Kick kann man sich auch durch Bungee Jumping oder Extremsport holen. Die Sehnsucht nach dem großen Geld wird man nur durch reguläre Arbeit erreichen.

Und mit Enttäuschungen geht jeder anders um, allerdings ist es keine Lösung, sich selbst ins Verderben zu stürzen. Egal was passiert – „life goes on“ – und auch wenn es oftmals sehr düster aussieht, hinter den Wolken ist bisher immer noch die Sonne zum Vorschein gekommen.

Ein Allheilmittel gegen diese Spielsucht wird es nie geben und jeder muss selbst einen Weg finden. Vielleicht konnten wir mit unserer Reihe schon den einen oder anderen potenziell gefährdeten exzessiven Spieler zum Nachdenken anregen und dadurch eine Hilfestellung bieten.

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Vielleicht sieht es der eine oder andere auch nur als eine Art Vorwarnung, um bei manchen Verhaltensmustern rechtzeitig entgegenwirken zu können. Wer sich in diesen Zeilen wiedergefunden hat – bitte sucht das Gespräch mit der Familie.

Auch wenn dies Überwindung kosten wird, es wird auf alle Fälle eine Befreiung sein und der Startschuss, um wieder positiver in die Zukunft blicken zu können.

Wenn die Familie nach der ersten großen Enttäuschung (die zweifelsohne vorhanden ist, denn niemand wünscht seinem Kind oder seinem Partner etwas Schlechtes, sondern jeder will, dass es einem gut geht) wieder tatkräftig hinter einem steht, ist schon ein großer Schritt aus der Krise gemacht.

Die Familie ist im Bilde und kann in der Zukunft vermehrt auf das Verhalten achten. Ein offener Umgang damit ist sicher förderlich, damit man in den verschiedensten Situationen nicht wieder rückfällig wird.

Und neben der Familie gibt es auch immer noch die Möglichkeit externer, professionell geschulter Hilfe. Vielleicht nützt vielen auch der Blick einer völlig unbefangenen Person, um den Weg in Richtung Sonnenschein anzutreten.

Berühmter Fußballer als Negativbeispiel

Zum Ausklang noch eine kleine Anekdote, die beweist, dass das Thema Spielsucht jeden treffen kann. Machen Sie es ihm nicht nach:

Der Name Eidur Gudjohnsen ist wohl jedem Fußballfachmann ein Begriff. Der Isländer spielte für Topklubs wie Chelsea und dem FC Barcelona.

Eine isländische Zeitung meldete, dass der 53-fache Nationalspieler angeblich 9 Millionen Euro Schulden bei zwei Banken haben sollte. Der Grund für die Schulden: Spielsucht!

Der Auslöser soll eine Verletzung in Barcelona gewesen sein und in dieser Zeit soll er in die Spielsucht verfallen sein.

Er nahm sogar Kredite auf, um sich seine Sucht zu finanzieren und ging zwei mal nach Las Vegas in den Urlaub – und schließlich verzockte er alles.

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