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Wettgewinne durch Verlustprogression? Die Gefahr des Martingale-Systems

Warum eine Verdopplung des Einsatzes nach Verlust nicht ratsam ist!

Vielen interessierten Wett-Freunden dürfte es bereits bekannt sein. Doch immer wieder stößt man auch bei ambitionierten Sportwettern – in Reinform oder als Teil eigener Wettstrategien – auf einen weit verbreiteten Irrglauben, dass über eine stete Verdoppelung verlorener Einsätze, ein dauerhafter Gewinn erzielt werden könne. Diese „Strategie“ hat ihren Ursprung beim Glücksspiel Roulette. Es handelt sich um das so genannte „Martingale-System“

Wettbasis verrät, warum das Martingale-System bei Sportwetten nicht funktioniert und sogar die Gefahr extremer Verluste liefert.

Der Grundgedanke des Martingale

Eigentlich steht ein logischer Gedanke hinter der Strategie: Der Grundeinsatz wird bei einer verlorenen Wette so lange verdoppelt, bis eine Wette gewonnen wird. Ist dies der Fall, beginnt die Reihe wieder mit dem Grundeinsatz.

Begründet wird diese „Strategie“ mit einer bei jedem weiteren Spiel sinkenden Wahrscheinlichkeit einer verlorenen Wette bzw. einer steigenden Gewinnwahrscheinlichkeit, die sich bis auf 99 Prozent maximiere. Nach einem Euro Einsatz für Wette 1 folgt eine immer fortwährende Einsatzverdopplung und egal ob die erste, siebte oder 13. Wette gewinnt, bei Quote 2,00 bleibt schlussendlich immer 1€ Gewinn über. Soviel zur Theorie.

 

 

Das Roulette-Beispiel

Die einfachste Möglichkeit bei diesem Glücksspiel ist es, sein Geld auf ROT oder SCHWARZ zu setzen. Für jede Farbe stehen die Chancen bei annähernd 50 Prozent, denn außer auf ROT und SCHWARZ kann die Kugel nur noch auf der NULL landen. Im Gewinnfall erhält der Spieler das Doppelte des Einsatzes. Das Äquivalent wäre bei einer Sportwette somit eine Quote von 2,0.

Setzen wir also 5 Euro auf ROT und verlieren, steigt der Einsatz in der nächsten Runde auf 10 Euro. Verlieren wir erneut, setzen wir in der dritten Runde 20 Euro. Bei einem abermaligen Verlust beträgt der Einsatz in der vierten Runde 40 Euro usw.

 

Die Gefahr des Martingale System

Diese uralte Gewinnstrategie wird immer wieder auch Sportwettern ans Herz gelegt. Man suche sich Sportereignisse mit denselben Quoten (etwa immer 2,0) – am besten solche mit lediglich zwei möglichen Wettausgängen – heraus und gehe nach demselben Verfahren vor.

Es handelt sich hierbei jedoch um einen Irrglauben, der sich leicht entlarven lässt: Beim Roulette steigt die Wahrscheinlichkeit, dass nach einer ROT-Runde beim nächsten Mal SCHWARZ fällt keinesfalls. Die Roulette-Scheibe besitzt kein „Gedächtnis“. Das Spiel startet somit jedes Mal wieder von vorn. Es ist schlicht genauso wahrscheinlich, dass 13mal hintereinander ROT oder SCHWARZ fällt wie beide Farben abwechselnd auftauchen können.

Auch jedes Sportereignis beginnt immer wieder bei einem 0:0, bei null gefahrenen Runden, null gespielten Sätzen usw. Zwar kann man durch genaue Recherche auf den Favoriten einer sportlichen Auseinandersetzung setzen, aber nur weil man vorher drei Mal zur Quote 1,90 verloren hat, steigen nicht automatisch die Gewinnchancen bei der vierten Wette.

Gehen wir einfach einmal davon aus, wir beginnen mit einem niedrigen Einsatz von 5 Euro und verlieren die ersten sieben Wetten. In der achten Runde läge unser Einsatz bereits bei 640€. Wir hätten mittlerweile also 635 Euro (5€ [Runde 1] + 10€ [R2] + 20€ [R3] + 40€ [R4] + 80€ [R5] + 160€ [R6] + 320€ [R7]) plus 640€, also 1275€, gesetzt.Und auch mit dieser achten Wette geht keinesfalls eine Gewinngarantie einher. Verlieren wir wieder, müssen wir – gemäß der Martingale-Strategie – beim nächsten Mal 1280€ setzen. Und sollte unser Tipp dann tatsächlich aufgehen, haben wir bei einem Risiko von 2555€ einen Gewinn von 5€ erzielt.

Nun sind wir – der Einfachheit halber – von einer jeweiligen Quote von 2,0 ausgegangen. Liegt die Quote jedoch niedriger, etwa bei 1,80, müssen die Folgeeinsätze dementsprechend um mehr als 100 Prozent erhöht werden, in diesem Fall um etwa 125 Prozent, um den Grundeinsatz zu verdoppeln.

Viele Punkte zerstören die Strategie. Beispielsweise könnte uns das nötige Geld fehlen, oder aber der Buchmacher lässt den gewünschten Einsatz nicht mehr zu. Auch die nervliche Belastung, plötzlich unverhältnismäßig hohe Einsätze anvisieren zu müssen, dürfte für eche Probleme sorgen. Nach häufig ersten kleinen Erfolgen bricht das System mit dem ersten Downswing in sich zusammen.

Über Sinn und Unsinn des weltberühmten Wettsystems Martingale
The neverending Story: Martingale – Wettbasis.com Ratgeber

 

Fazit und Empfehlung zum Martingale System

Das Martingale-System wird also von dreierlei Begrenzungen ausgebremst: Erstens der Begrenzung des zur Verfügung stehenden Eigenkapitals, zweitens der Begrenzung des Einsatz- bzw. Gewinnlimits bei Wettanbietern und schließlich drittens von der Begrenzung der bei dieser riskanten Strategie arg in Mitleidenschaft gezogenen Nerven und den sehr geringen Gewinnchancen im Vergleich zum Risiko.

Die Empfehlung lautet daher: Schonen Sie Ihre Nerven und Ihren Geldbeutel und belassen Sie das Martingale-System dort, wo es hingehört: Auf dem verstaubten Dachboden der Wett-Irrtümer.

Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht