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Weltmeister Guido Buchwald: „VfB Stuttgart wird erste Mannschaft, die Bayern in der Bundesliga schlagen wird“

Karl-Heinz Fischer  4. Dezember 2025
Guido Buchwald Interview
Weltmeister Guido Buchwald traut dem VfB Stuttgart den großen Coup gegen den FC Bayern zu. (© dpa picture alliance / Alamy Live News)

Der Weltmeister von 1990, Guido Buchwald, hat nicht nur mehr als 70 Länderspiele in seiner Vita stehen, sondern auch über 300 Spiele für den VfB Stutgart, dem er auch heute noch tief verbunden ist.

Der Defensivspezialist hielt im WM-Finale 1990 Diego Maradona an der kurzen Kette, seinen Spitznamen „Diego“ hatte er aber bereits vorher inne.

Der 64-Jährige ist immer wieder ein gern gesehener Gast als Experte, so auch auf dem Wettbasis YouTube Kanal und bei den Sendungen zur Fußball-WM bei „Beidfüßig“. Im aktuellen Wettbasis-Interview mit Guido Buchwald haben wir mit ihm über den Anfang und das Ende von Sandro Wagner bei Augsburg, das anstehende Top-Spiel Stuttgart vs. Bayern, die Auslosung der WM-Gruppen und die Titel-Chancen der deutschen Mannschaft gesprochen.

Video:Nach der Pokalwoche geht es weiter mit dem 13. Spieltag der Bundesliga und dem Südschlager. Die Tipps und Prognosen zur Bundesliga kommen diesmal nicht nur von Carsten Fuß und Marcel Niesner, sondern das „Beidfüßig“-Team hat mit Weltmeister Guido Buchwald einen Experten zur Unterstützung an der Seite. Das Trio steht für Analyse, Vorhersage, Prognose, News und Statistiken.

Sandro Wagner? „Schwierige Geschichte, wenn nur der Trainer im Mittelpunkt steht“

 
Wettbasis: Augsburg gegen Leverkusen mit dem neuen, alten Trainer – Manuel Baum ersetzt Sandro Wagner. Zu diesem Thema gibt es natürlich sehr viele Meinungen. Sandro Wagner ist mit viel Vorschusslorbeeren in die Saison gestartet. Man wollte alles anders machen, man wollte attraktiver werden, man wollte tollen Fußball spielen. Herr Buchwald, das ist ein bisschen in die Hose gegangen. Wie sehen Sie die ganze Geschichte?

Guido Buchwald: Ich glaube, es war von Anfang an schon eine sehr schwierige Geschichte, wenn nur der Trainer im Mittelpunkt steht und Sandro Wagner war derjenige, auf den alles fokussiert war in Augsburg. Da hat die Mannschaft immer ein Problem. Die ersten Ergebnisse haben zwar noch gestimmt, aber wenn man dann merkt, dass die Mannschaft vielleicht auch nicht die Qualität hat, im Bezug auf die ganzen Ansprüchen, die ein Sandro Wagner an sich selber und auch an die Mannschaft hat, dann passiert das, was passieren musste im Endeffekt. Ich denke, man sollte immer erst mal arbeiten. Man sollte immer zuerst mal die Mannschaft dementsprechend auch aufstellen und realistisch beurteilen, bevor man irgendwo als Trainer hinkommt und dann sagt, jetzt komme ich und es wird alles besser, es wird alles anders. Damit hat natürlich Augsburg von Anfang an ein kleines Problem gehabt. Das Resultat sieht man dann.

Man musste einfach handeln, denn umso länger man das laufen gelassen hätte, umso problematischer wäre die ganze Geschichte geworden. Augsburg hat da einen großen Vorteil, dass sie mit Manuel Baum jetzt wirklich einen tollen, erfahrenen Trainer hat, der die Mannschaft kennt, der im Verein ja auch tätig war. So konnte man dann auch problemlos den Wechsel machen im Endeffekt. Aber ich muss sagen, man hat da einfach auch falsche Erwartungen gehabt. Wenn man denkt, nur ein Trainer kommt, der selber noch relativ wenig Erfahrung hat, oder eigentlich fast gar keine in der Bundesliga, dann wird er so gehypt von allen Seiten, das kann nicht gut gehen. Man muss immer erst mal was liefern und was zeigen, bevor man mit sehr viel Vorschusslorbeeren in eine Saison geht. Als No-Name-Trainer im Endeffekt, also als Chef-Trainer, der noch keine Bundesliga Spieler gecoacht hat.

Für Sie war das also vorhersehbar?

Buchwald: Das war ein riesengroßes Risiko, was die Augsburger da eingegangen sind. Vor allem mit dem Hype vor der Saison. Man hat noch nicht ein einziges Spiel gemacht und jeder hat schon gesprochen. Und der Trainer selber, Sandro Wagner sagt, wir sind fast so gut wie Bayern. Oder man ist unter den Top sechs oder sieben, aber die Mannschaft hat sich ja kaum verändert und seine Vorgänger haben, glaube ich, auch mit der Mannschaft das Optimale herausgeholt. Das muss man einfach so sehen. Deshalb war das eigentlich relativ absehbar, dass es nicht so funktioniert, wie es sich jeder von der Augsburger Seite vorgestellt hat.

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Das heißt, was erwarten Sie für das Spiel jetzt gegen Leverkusen konkret?

Buchwald: Das ist ein großes Fragezeichen. Ich glaube, die Mannschaft wird defensiv hineingehen in das Spiel. Die werden ganz klare Strukturen von Manuel Baum mitbekommen, und dann wird das ein relativ enges Spiel. Aber die Leverkusener haben natürlich viel, viel mehr Qualität. Deshalb glaube ich, die Augsburger Mannschaft wird anders auftreten, aber die Leverkusener Qualität wird sich durchsetzen.

Also Auswärtssieg Leverkusen, ganz klares Statement. Und jetzt gehen wir natürlich weiter zum Top-Spiel des Wochenendes.

FC Bayern vor Stuttgart: „Sie wirken ein bisschen müde und quälen sich in die Winterpause“

 
Der VfB Stuttgart gegen Bayern München, das ist natürlich ein Südderby. Als Weltmeister, der natürlich mit dem VfB Stuttgart einiges zu tun hat, sagen Sie uns, warum der VfB die Bayern schlagen kann.

Buchwald: Weil sie auf der einen Seite wieder eine hohe und gute Qualität, eine sehr gute Ordnung haben und Sebastian Hoeneß weiß ganz genau, an welchen Stellschrauben er drehen muss, um die Bayern in Verlegenheit zu bringen. Und auf der anderen Seite ist es bei Bayern momentan auch so, dass sie wirklich müde wirken. Man sieht auch, wie sie sich die letzten Spiele ein bisschen durchgequält haben, im Endeffekt. Wenn da bei St. Pauli oder auch Union Berlin höhere Qualität da gewesen wäre, hätten sie wahrscheinlich schon ihre erste Bundesliga-Niederlage bekommen. Also man erwischt Bayern momentan sehr, sehr gut und der VfB Stuttgart muss natürlich nach der Niederlage in Hamburg auch eine Reaktion zeigen. Wir werden die Reaktion zeigen.

Die Mannschaft ist hochmotiviert und so bekommt man die Bayern selten präsentiert, weil sie – großen Respekt von meiner Seite – wirklich eine ganz, ganz tolle super Saison spielen in jedem Wettbewerb, aber sie wirken ein bisschen müde jetzt und sie quälen sich quasi in die Winterpause. Der VfB Stuttgart konnte, auch jetzt in Hamburg, immer wieder auch dementsprechend eine Belastungssteuerung machen. Da hat einmal Angelo Stiller nicht gespielt, Atakan Karazor und Maximilian Mittelstädt waren auf der Bank. Also von daher hat die Mannschaft einen kleinen Fitness-Vorsprung, auch mit Deniz Undav, weil er ja lange verletzt war und jetzt in einer Topform ist. Ich glaube, das sind Dinge, die den Ausschlag geben können für den VfB Stuttgart und das hoffe ich natürlich als Stuttgarter.

Bundesliga Tipps & Wettquoten

Dann muss ich jetzt aber die Frage stellen: Deniz Undav oder Lennart Karl, wer soll in die Nationalmannschaft? Wer soll zur WM?

Buchwald: Beide, wenn sie die Performance weiter so liefern. Deniz Undav war ja lange verletzt, hat sich wieder herangequält im Endeffekt, aber jetzt scheint er topfit zu sein. Er ist ein Box-Spieler und sowas brauchen wir natürlich viel, viel mehr als Lennart Karl, denn da haben wir natürlich noch Jamal Musiala, man hat Florian Wirtz. Auf dieser Position hat man sehr viele, sehr gute Kreativspieler. Aber Undav ist ein anderer Typ und in der Form, die er jetzt momentan hat, gehört er auch in die Nationalmannschaft. Und das hoffe ich auch, dass das von Julian Nagelsmann auch so gesehen wird.

Wie hätten Sie denn gegen Undav gespielt? Er hat es ja gesagt, seine Lieblingstore sind: Arsch rausdrehen und dann rein!

Buchwald: Wie früher Gerd Müller, die Älteren wissen das noch. Er ist ein Boxspieler, er ist einfach unheimlich clever, auch mit dem Kontakt zum Gegenspieler. Er sucht ja den Gegenspieler im Endeffekt und versucht dann immer, den Gegenspieler ein bisschen aus dem Rhythmus zu bringen, indem er ihm einen kleinen Schubser da gibt, sehr geschickt seinen Körper zwischen den Ball stellt und eigentlich auch sehr gute Drehungen hat, wie das in Dortmund der Fall war, als er gegen Nico Schlotterbeck das tolle Tor noch zum Ausgleich gemacht hat. Er ist einfach ein cleverer Strafraumspieler und es ist sehr schwer gegen ihn zu spielen. Er ist auch spielerisch sehr stark, sei es vom Spielverständnis her, sei es beim Doppelpass oder auch seine One-Touch-Aktionen – das hat er sehr gut drauf und da ist es sehr schwer, gegen ihn in Topform zu spielen.

Sieg gegen Bayern? „Ich glaube, das kann der VfB Stuttgart ausspielen“

 
Was antworten Sie, wenn jemand sagt, Bayern gewinnt?

Buchwald: Ich sage, Stuttgart gewinnt. Mit der Argumentation, weil der VfB einfach einen bisschen besseren Fitnesszustand momentan erkennen lässt. Man hat sehr viel gewechselt, immer wieder. Man konnte die Belastungssteuerung optimieren, weil man einen sehr guten und breiten Kader hat beim VfB Stuttgart. Und bei Bayern sieht man so eine gewisse Müdigkeit und ich glaube, das kann der VfB Stuttgart ausspielen und dann mit dem Publikum im Rücken denke ich, dass der VfB Stuttgart dann wirklich die erste Mannschaft wird, die die Bayern in der Bundesliga dieses Jahr schlagen wird.


 

Zur erweiterten WM 2026: „Fast jede Mannschaft, die einigermaßen gut Fußballspielen kann, ist dabei“

Dann sind wir jetzt kurz vor der Auslosung der Weltmeisterschaftsgruppen. Sie waren selber damals in den USA 1994 bei der Weltmeisterschaft. Welche Parallelen sehen Sie und welche Unterschiede gibt es heute zum Turnier vor 26 Jahren?

Buchwald: Parallelen sind vielleicht sogar, dass man sehr weite Strecken fliegen muss, um von einer Gruppe in die andere zu kommen, dadurch, dass jetzt auch noch Mexiko und Kanada dabei sind. Also es ist wieder ein riesengroßes Aufkommen, was da in Amerika passiert. Das ist das eine. Was natürlich anders ist, bei uns gab es weniger Mannschaften. Jetzt hat man ja eine Gruppenphase, die so breit gefächert ist, wo fast jede Mannschaft, die einigermaßen gut Fußball spielt, mit dabei ist. Also es ist alles so aufgebläht, was ich persönlich nicht ganz so gut finde, denn man sollte eine WM auch wirklich gezielt so veranstalten, dass auch die höchste Qualität da ist und nicht eine WM in die große Breite veranstalten. Das sehe ich da, am Anfang in der Gruppenphase wird das relativ easy für die Mannschaften, die sich Chancen ausrechnen darauf, Weltmeister zu werden.

Wie sehen Sie die neue Setzliste? Man versucht ja jetzt auch schon zu vermeiden, praktisch wie im Tennis, dass die großen Favoriten früh aufeinandertreffen. Ist das in Ordnung oder sagen Sie, das finde ich nicht gut?

Buchwald: Das ist immer so eine Sache, das muss sich später herausstellen. Ich fand damals bei der Champions League den neuen Modus auch nicht gut, inzwischen finde ich ihn gut. Wenn es mal gespielt wird, wenn man das in der Praxis sieht, kann man es besser beurteilen. Aber manchmal ist es sogar für eine Nation ganz gut, wenn ein starker Gegner schon in der Gruppe ist, so dass man besser in das Turnier hineinkommt und schon konzentrierter ist von Anfang an. Also es gibt Vorteile und Nachteile, Argumente, die sagen, jawohl das ist gut. Weil später im Achtelfinale, und so weiter, treffen dann nur die ganz stark Mannschaften aufeinander, dann kommt die hohe Qualität auch zu tragen. Aber dann ist irgendwie auch die Gruppe etwas langweiliger.

Bundesliga Meister Quoten: Wer wird Meister 2026?

2. Bundesliga Meister Quoten Stand: 04.12.2025, 09:35 Uhr. Angaben ohne Gewähr. 18+ | AGB gelten.

Worauf freuen Sie sich am meisten bei der WM im kommenden Jahr?

Buchwald: Einfach auf guten Fußball, auf tolle Spieler. Bei einer WM wird immer der eine oder andere auf einmal vom Nobody zum Star. Und auf sowas freue ich mich einfach. Über die ganzen Spiele, sogar auch ein Stück auf die Breite, dass man in jeder Nation vielleicht den einen oder anderen tollen Fußballer sieht und sagt: ‚Oh, das hat sich gelohnt das anzuschauen, da ist ein Spieler, den kennt man noch gar nicht, aber der hat eine sehr hohe Qualität und es macht Spaß ihm zuzuschauen.‘ Also ich freue mich einfach auf tolle Spieler und natürlich auch auf tolle Spiele.
 

Wer krönt sich zum Champion in der Bundesliga?

Weltmeister Buchwald über DFB Titelchancen: „Eine Chance besteht. Aber wir sind nicht der Topfavorit.“

 
Jetzt müssen wir natürlich auch noch Deutschland kurz betrachten. Haben wir eine Chance? Wie groß ist die Chance, dass wir den Titel gewinnen können?

Buchwald: Deutschland hat immer eine Chance. Natürlich haben wir im Vorfeld große Probleme gehabt, das muss man einfach so sehen. Da kann man von Glück sagen, dass wir eine relativ leichte Gruppe gehabt haben für die Qualifikation. Aber wenn alle fit sind, wenn ein Wirtz total fit ist, wenn ein Musiala wieder da ist, haben wir sehr gute Qualitäts-Spieler drin und da muss der Trainer, Julian Nagelsmann, es hinbringen, mit den vielen guten Qualitäten, die Spieler so einzusetzen, so aufzustellen, dass man dann eine tolle Mannschaft hat, die wettbewerbsfähig ist für den Titel. Es wird schwierig, wir sind mit Sicherheit nicht der große Favorit, aber wie es bei einem Turnier immer passieren kann, können wir auch ganz große Nationen schlagen. Von daher besteht eine Chance. Aber für mich sind wir natürlich auch nicht der Topfavorit, sondern wir müssen schauen, dass wir die richtigen Gegner so erwischen, dass wir bei 100 oder 110 Prozent sind und der Gegner, wenn die Ausscheidungsspiele sind, nicht ganz hundertprozentig gut intakt ist.

Vielen Dank an den Weltmeister. Vielen Dank, Guido Buchwald.

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Karl-Heinz Fischer

Karl-Heinz Fischer

Alter: 40 Nationalität: Deutschland Lieblings-Wettanbieter: Sportwetten.de

Nach meinem Publizistik-Studium und ein paar Jahren als freiberuflicher Sportjournalist, wechselte ich in die Wett-Industrie. Dort wurde ich anschließend von der Wettbasis abgeworben und gelte seither als wichtiges und fixes Teammitglied der Redaktion.

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