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Felix Magath: „Hätte dem HSV und Schalke helfen können, sich diese Saison gut aus der Affäre zu ziehen“

Alexander Karper  24. August 2025
Felix Magath Bundesliga 2. Bundesliga
Felix Magath blickt gespannt auf den Start der Bundesliga und 2. Bundesliga - wie immer legt er auch den Finger in die Wunder einiger Klubs! (© dpa picture alliance/Alamy Live News)

Am Namen Felix Magath kommt ein Fußballkenner nicht vorbei. Der mittlerweile 72-jährige Ex-Profi, Trainer und Manager hat in seiner Karriere viel erreicht.

Als „Quälix“ wurde er als Übungsleiter seiner Meinung nach in eine falsche Schublade gesteckt, doch damit kann er leben. Noch heute wäre er nicht abgeneigt, dem einen oder anderen Klub unter die Arme zu greifen. Auf die Frage hin, ob er seinen Ex-Vereinen HSV oder Schalke in der aktuellen Saison eher weiterhelfen könnte, meint Felix Magath im Interview: „Mit meiner Erfahrung hätte ich schon auch diesen beiden Vereinen helfen können, sich in dieser Saison gut aus der Affäre zu ziehen.“

In der neuesten YouTube-Folge von „Beidfüßig – die Bundesliga-Prognose“, präsentiert von Interwetten, wagt niemand Gerinerer als Felix Magath im Gespräch mit Carsten Fuß eine Einschätzung zum Start der Bundesliga und der 2. Bundesliga, nimmt zu den Kader- und Transfer-Problemen des FC Bayern Stellung und hat auch einen Rat für seine Ex-Klubs HSV und Schalke parat.

Außerdem spricht er über seinen Ruf, die immer heiklere Situation der Schiedsrichter in Deutschland und nennt Kandidaten für den Champions-League-Sieg 2026. Bei Interwetten könnt ihr euch zudem 11€ Wettguthaben für deinen Start in die neue Fußball-Saison sichern.

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Risiko? „Wenn der FC Bayern das so umsetzt,…“

Wettbasis: Wir haben einen wunderbaren Gast zum Auftakt der Bundesligasaison. Hallo Felix Magath.

Felix Magath: Schönen guten Morgen.

Ich freue mich wirklich extrem. Wir sprechen gleich über die Bundesliga und natürlich auch über die Themen, die auf der Straße liegen, nämlich Bayern München gegen RB Leipzig. Sie sind der einzige Coach, der mit den Bayern in zwei Jahren hintereinander das Double geschafft hat. Das hat also weder Pep Guardiola noch jemand anderes geschafft. Wie ist Ihr Eindruck aktuell von den Bayern? Von der Leistungsstärke? Was ist da los?

Magath: Ja gut, die Transferperiode war jetzt nicht ganz so einfach bei den Bayern. Auch dadurch, dass sie diese Klub-WM gespielt haben, haben sie keine normale Vorbereitungszeit gehabt. Insofern denke ich mal, weiß man nicht so genau, wo der FC Bayern jetzt steht. Und deswegen ist es eine interessante Partie zu Beginn. Ich glaube, wenn die Bayern zu schlagen sein werden in dieser Saison, dann jetzt am Anfang.

 

Video: Der Saisonstart in der Bundesliga 2025/2026 steht unmittelbar bevor. Und unter anderem für die Analyse des Eröffnungsspiels Bayern München vs. RB Leipzig gibt sich die Legende Felix Magath die Ehre und bereichert die „Beidfüßig“ Runde mit Hintergrundwissen, Tipps, Einschätzungen und Prognosen zur Bundesliga.

Warum? Aus welchen Gründen sind sie jetzt zu schlagen?

Magath: Weil sie keine normale Vorbereitung hatten, sondern mit dieser Klub-WM waren sie ja noch beschäftigt und das ist jetzt keine einfache Angelegenheit für einen Trainer, dies zu handeln. Deswegen darf man gespannt sein, in welchem Zustand die Spieler jetzt am Beginn der Saison schon sind.

Harry Kane meinte, die Personaldecke ist doch arg dünn. Auf der anderen Seite kam dann die Antwort von Lothar Matthäus, dass er gar nicht wüsste, wovon er redet. Wie ordnen Sie das ein?

Magath: Das ordne ich so ein, dass ich mitbekommen habe, dass es dieses Jahr mal sein könnte, dass der FC Bayern tatsächlich bereit ist zu versuchen, junge Talente mit in die Saison zu nehmen und tatsächlich mit diesen Talenten zu arbeiten. Wenn das der Fall wäre, hat man natürlich ein kleines Risiko, weil man bei den jungen Spielern im Moment nicht so genau weiß, wie sie sich entwickeln werden. Die müssen sich ja noch entwickeln. Aber das wäre natürlich aus meiner Sicht endlich eine praktikable Lösung und würde dann auch dem großen Engagement, das der FC Bayern im Nachwuchsbereich betreibt, endlich mal Rechnung tragen. Dadurch wäre auch die Breite des Kaders, natürlich nicht in der Qualität wie sie sie letztes Jahr hatten, dann doch da, um dem einen oder anderen Spieler, wenn er das braucht, eine Pause zu geben.

Also Sie sehen ganz klar einen Paradigmenwechsel auch durch die Tatsache, dass man auf Nachwuchsspieler setzt. Ich meine, Sie haben das immer gemacht. Philipp Lahm, Joel Matip, da müssen wir jetzt nicht noch ausschweifend darüber reden. Aber sehen Sie das jetzt als ein klares Zeichen?

Magath: Wenn der FC Bayern das so umsetzt. Aber es macht jetzt den Eindruck, als wäre er bereit dafür und würde versuchen, diese jungen Talente mitzunehmen in die Saison. Wir sehen in den kommenden Spielen, ob das tatsächlich der Fall ist, ob man den jungen Spielern auch Einsatzzeit gibt oder ob sie nur bei der Bundesligamannschaft mittrainieren.

Jetzt haben wir diese Saga mit Nick Woltemade. Ich meine, Sie waren Sportvorstand, nicht nur Trainer, und haben auch bei anderen Angelegenheiten immer entscheidend mitgewirkt. Hätten Sie eine Obergrenze für Nick Woltemade, was die Transferausgabe betrifft?

Magath: Man muss sich einmal darüber im Klaren sein, dass ein Spieler für jeden Verein einen anderen Wert besitzt. Also es ist ein Unterschied, ob Woltemade jetzt nach Augsburg wechselt oder eben fünfzig, oder sechzig Kilometer weiter nach München. Deshalb kann man nicht sagen, es gibt den Preis für den Spieler, sondern jeder hat einen anderen Preis. Insofern haben der VfB Stuttgart und der FC Bayern unterschiedliche Vorstellungen gehabt und nicht zueinandergefunden. Ob der Spieler dann diesen Preis rechtfertigen kann, das zeigt ja nur die Saison, wie er eingebunden ist und auch wie der Erfolg der Mannschaft ist. Wenn der FC Bayern Champions-League-Sieger wird, dann ist jeder Spieler des FC Bayern im Grunde mehr wert als zum Beginn der Saison. Das würde auch dann für jeden Neuzugang gelten. Insofern ist es müßig, über die Zahl zu diskutieren, weil es gibt keine objektive Zahl.

Felix Magath sieht nur einen Herausforderer für den FC Bayern

Sie würden aber auch sagen, dass irgendwann ein Limit erreicht ist, was Sie nachvollziehen können, jetzt von den Verantwortlichen?

Magath: Ich freue mich als Fußballinteressierter, dass diese Geschichte jetzt so ausgegangen ist, wenn sie zu Ende ist, diese Einschränkung muss man ja mal machen dürfen. Aber wenn sie so zu Ende geht, dann freue ich mich für den Fußball, weil ich glaube, dass der Spieler sich beim VfB noch besser weiterentwickelt als beim FC Bayern. Das ist eine andere Situation für ihn, ob er eben der Topstürmer bei einem Verein ist und im Mittelpunkt oder im Zentrum des Offensivspiels steht, oder ob er eben einer von drei oder vier anderen Offensivspielern ist. Insofern, glaube ich, dass es für den Spieler und die Nationalmannschaft das Beste ist, und natürlich auch für den VfB Stuttgart. Also denke ich, war das eine gute Entscheidung.

 

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Würden Sie sagen, die Bayern sind glasklarer Favorit auf den Titel oder gibt es andere Teams, die da seriös mitspielen können?

Magath: Auch ohne Woltemade bin ich überzeugt, dass leider am Titel für den FC Bayern nicht zu rütteln sein wird. Ich gehe schon stark davon aus, dass die Bayern diese Liga dominieren werden und sehe im Moment mit Abstand vielleicht die Borussia aus Dortmund noch, die mit Niko Kovac eine sehr gute Entwicklung in der letzten Saison genommen hat. Wenn diese Entwicklung weitergeht, können die Dortmunder die zweite Geige spielen in diesem Konzert. Dahinter wird es interessant aus meiner Sicht, denn bei den Leverkusenern weiß man gerade gar nicht, was von denen zu erwarten ist. Bei RB Leipzig weiß man auch nicht so genau, wie sich diese letzte Saison auswirkt. Eintracht Frankfurt hat die Mehrbelastung durch die Champions League, was aus meiner Sicht für eine schwächere Bundesligasaison sprechen wird. Von daher glaube ich, dass Borussia Dortmund und die Bayern die einzigen für mich sind, welche die Champions League sicher erreichen.

Okay, jetzt haben Sie kurz mal RB Leipzig angesprochen mit dem neuen Trainer Ole Werner. Wie sehen Sie das? Ist das eine Wundertüte oder wie würden Sie das jetzt einordnen?

Magath: Ob Wundertüte, weiß ich nicht. So glaube ich jedenfalls, der Verein Werder Bremen ist auch schon einzigartig und da hat der Trainer sehr, sehr gut hin gepasst und sehr gute Arbeit gemacht. Ich war überrascht, wie gut die Bremer in der letzten Saison abgeschnitten haben. Genauso überrascht war ich, dass es dann urplötzlich zur Trennung kam. Insofern ist es ein neuer Verein, eine neue Umgebung, da muss man sehen, ob er seine Vorstellungen, die er in Bremen sehr gut umsetzen konnte, auch in dem ganz anderen Umfeld als bei Werder Bremen auch umsetzen kann. Das ist auch spannend zu sehen.

Jetzt sind Sie aktuell in Hamburg. Ich meine, Sie sind der berühmteste Torschütze, den Hamburg je gesehen hat. 1983 gegen Dino Zoff das 1:0 gegen Juventus Turin. Legendär natürlich auch Ihr Schaffen, Sie waren jahrelang dort. Was ist mit dem HSV aktuell los? Sind die jetzt schon da, wo sie sein sollten? Oder was erwarten wir da?

Magath: Ich kann aktuell auch nur darüber reden, welchen Eindruck der HSV jetzt macht. Also am Wochenende beim Pokalspiel eher suboptimal, wenn man es freundlich ausdrücken will. Der HSV ist glücklich weitergekommen, hat also das Ziel erreicht. Aber ich denke, in der Bundesligasaison scheinen Anpassungsprobleme zu sein. Da muss man gucken, dass man die so schnell wie möglich in den Griff bekommt.

Aber heißt das nicht auch, dass das Chaos noch nicht beendet ist?

Magath: Ich weiß nicht, ob da Chaos ist, aber ich gehe mal davon aus. Wie gesagt, so wie der HSV auch in der Vorbereitungszeit aufgetreten ist – es ist ja nicht nur das eine Pokalspiel jetzt gewesen – scheint es, dass da wenig zusammenpasst. Von daher wird der HSV sich wahrscheinlich schwertun zu Beginn, je nachdem, wie lange man braucht, um dann aus dieser neuen Mannschaft, es sind ja einige Neue dabei, ein gutes Team zu machen. Je nachdem wie lange das dauert, wird der HSV halt erst einmal Schwierigkeiten haben.

„Ich gehe davon aus, dass ich beiden Vereinen gut helfen könnte

Jetzt ist Merlin Polzin, der Aufstiegstrainer, geblieben. Ein junger Trainer, der keine Bundesligaerfahrung hat. Passt das, oder hätten Sie gesagt, vielleicht sollte man da doch anders agieren?

Magath: Ja gut, das ist ja dem Zeitgeist entsprechend, da nimmt man nicht so viel Rücksicht auf Erfahrungen in der Deutschen Bundesliga. Von daher habe ich da tatsächlich natürlich eine andere Meinung. Ich glaube schon, dass Erfahrung wichtig ist. Man muss ja sehen, dass es nicht nur der Trainer ist, der jetzt wenig Bundesligaerfahrung hat. Da sind auch mehrere Spieler dabei, die vorher noch nicht in der Bundesliga gespielt haben. Insofern ist sowas halt auch ein Risiko, wenn man eben mit vielen bundesligaunerfahrenen Kräften in die Saison geht.

Glauben Sie, dass sie von Anfang an gegen den Abstieg spielen?

Magath: So wie es aussieht, werden sie am Anfang Schwierigkeiten haben. Wie gesagt, je nachdem, wie lange diese Schwierigkeiten dauern, wird sich zeigen, wo der HSV dann am Ende landet. Die Euphorie ist in Hamburg sehr groß und diese Euphorie kann die Mannschaft auch tragen, aber von dieser Euphorie, glaube ich, ist im Moment nicht mehr so viel zu sehen.

 

Video: Es geht rein in den 3. Spieltag der 2. Bundesliga Saison 25/26 und auch diesmal gibt es wieder jede Menge Tipps, Prognosen und Predicitons für das 2. Liga Wochenende. Als Stargast ist die Fußball-Legende Felix Magath zugeschaltet, der mit Moderator Carsten Fuß und Statistik-Experte Marcel Niesner in die Analyse geht.

Ich habe es eingangs erwähnt, der HSV ist Ihr Herzensverein. Wenn man im Boxsport mal kurz eine Anleihe macht, dann könnte man vielleicht sagen, Sie und der HSV, das ist „unfinished business“. Also da ist noch was offen.

Magath: Ja gut, ob da was offen ist? Also ja, ich hätte dem HSV gerne geholfen, keine Frage. Das habe ich immer gesagt, aber da das jetzt nie zum Tragen gekommen ist, muss man halt auch irgendwann dem Rechnung tragen. Ich hätte gern für den HSV, in welcher Funktion auch immer, gearbeitet, weil der HSV eben mein Verein ist und das wird auch mein Verein bleiben. Aber jetzt müssen jene, die da beim HSV tätig sind, sehen, dass sie den Verein so gut wie möglich vertreten und darauf darf man auch gespannt sein in dieser Saison.

Wenn wir jetzt noch mal kurz auf Ihre erfolgreiche Zeit bei Schalke 04 eingehen – wem könnten Sie eigentlich jetzt gerade mehr helfen? Dem HSV oder Schalke 04?

Magath: Ich gehe davon aus, dass ich beiden Vereinen gut helfen könnte. Ich habe mit oder bei beiden Vereine schon gearbeitet und wie Sie sagen, durchaus sehr erfolgreich. Deswegen kenne ich ja auch die Vereine. Ich kenne auch die Liga, die 2. deutsche Bundesliga sowie die 1. deutsche Bundesliga und von daher glaube ich, hätte ich mit meiner Erfahrung schon auch diesen beiden Vereinen helfen können, sich in dieser Saison gut aus der Affäre zu ziehen.

„Im heutigen Profifußball ist noch ein bisschen Luft nach oben“

Sie sind nach wie vor tatendurstig. Welchen Job würden Sie denn am liebsten machen? Also in dem Portfolio, das Sie haben. Eher in der operativen Seite oder dann organisatorisch? Wo sehen Sie sich aktuell noch am stärksten?

Magath: Am liebsten, daraus habe ich nie einen Hehl gemacht, ist mir die Position des Trainers. Ich habe immer, bei meinen Engagements wo ich war, junge Spieler entwickelt. Ich habe die Mannschaften entwickelt. Was auch den Fußballinteressierten vielleicht gar nicht so bewusst ist, ich habe viele Vereine übernommen, die am Ende der Tabelle standen und habe dann aber eben eine Mannschaft entwickelt, die es geschafft hat, sich dann auch noch in der deutschen Bundesliga zu halten und nicht abzusteigen. Insofern ist das meine Leidenschaft. Ich habe aber darüber hinaus nicht nur bei Schalke, sondern eben auch in Wolfsburg, das ist ja auch außergewöhnlich, als Geschäftsführer oder Vorstand, Manager und Trainer gearbeitet. Also insofern habe ich eben diese sehr, sehr breite Erfahrung in diesem Geschäft, auch bei den Bundesligavereinen und insofern bin ich halt in der Lage, nicht nur als Trainer, sondern auch als Vorstand jemandem helfen zu können.

Es wird oft, das haben Sie auch schon mal angesprochen, eine Schublade aufgemacht, wenn Ihr Name fällt. Was glauben Sie, was alles in dieser Schublade drin ist?

Magath: Wenn man jetzt so kurz darüber reden kann: Ich habe damals den VfL Wolfsburg – als ich hingegangen bin, war das ein Abstiegskandidat in der Vorsaison – in zwei Jahren, zwei Spielzeiten, zum Deutschen Meister gemacht. Das Ganze wird dann in der Öffentlichkeit reduziert auf die Kondition. Da wird der Medizinball immer gerne genannt bei mir. Den habe ich immer gerne benutzt, weil der Medizinball ein sehr, sehr gutes Trainingsgerät ist, keine Frage. Aber in zwei Jahren machen sie niemanden zum Deutschen Meister, nur mit etwas besserer Kondition. Da brauchen Sie schon mehr dafür, um alle anderen Bundesliga-Mannschaften, auch den FC Bayern, hinter sich zu lassen. Von daher hat man eben diese Schublade für mich gewählt und ich habe immer dazu gestanden, dass körperliche Fitness für mich eine Voraussetzung ist, um erfolgreich zu sein im Profifußball, im Sport. Insofern kann ich damit leben.

Wird das heute zu wenig berücksichtigt, diese körperliche Fitness?

Magath: Ich gehe davon aus, was ich so beobachten kann, dass die Fitness schon verbessert werden könnte heute, so allgemein. Die Branche ist ja unter sich und da wird immer davon erzählt, wie groß die Belastung für die Fußballspieler ist. Also ich hatte eben schon damals ein schlechtes Gewissen, wenn ich andere Hochleistungssportler gesehen habe als Olympiateilnehmer oder so, egal ob das im Rudern war oder aber auch in der Leichtathletik, ganz zu schweigen von so Sportarten wie Boxen oder Ringen. Da habe ich immer schon ein schlechtes Gewissen gehabt, was die Fußballspieler im Gegensatz zu den anderen Athleten an Trainingseinsatz gebracht haben. Also ich glaube, da ist auch im heutigen Profifußball noch ein bisschen Luft nach oben.


 

Schiedsrichter-Diskussion? „Glaube nicht, dass das förderlich ist“

Den Medizinball haben Sie beim HSV eingeführt, das muss man vielleicht an dieser Stelle auch noch mal sagen, aber aus Ermangelung anderer Dinge, denn da gab es nichts außer einer Sprossenwand und einem Medizinball. Sollte jeder einen Medizinball im Keller haben?

Magath: Meinen Sie jetzt Profifußballer oder allgemein?

Ich meine auch mich. Ich habe einen Ball, der ist aber nicht ganz so schwer. Was glauben Sie?

Magath: Der Medizinball ist ein wunderbares Trainingsgerät, das man halt wunderbar zur Kräftigung des Körpers benutzen kann. Halt nicht nur für die Arme, sondern auch für den Rumpf und die Beine. Von daher würde der Medizinball in jedem Haushalt eine gute Rolle spielen.

Ist er bei Ihnen im Keller?

Magath: Er ist bei mir nie im Keller, ich hätte jetzt fast gesagt unter dem Kopfkissen.

Herr Magath, was mir so aufgefallen ist, ich war jetzt wieder bei der Schiedsrichterschulung. Jetzt muss der Schiedsrichter auch auf die Acht-Sekunden-Regel des Torwarts achten. Der muss zum Bildschirm gehen, hat eine Kamera um. Im Moment habe ich den Eindruck, der ähnelt einem Straßenmusikanten. Ich weiß, die gibt es nicht mehr so häufig, aber einer der die Mundharmonika flötet, Quetschkommode spielt und dann noch die Trommel. Was ist denn da eigentlich los?

Magath: Ja, ich glaube halt, dass der Glaube an Daten im Moment bei uns riesengroß ist und man vergißt aber halt, dass es auch andere Szenen gibt. Wer erinnert sich an das sogenannte Foulspiel von Manuel Neuer gegen Leverkusen, als er aus dem Strafraum raus ist und den Ball weggeköpft hat, der Gegenspieler gegen ihn gelaufen ist und Manuel Neuer wurde vom Platz gestellt? Es sind so Szenen, da nützen die Daten nichts. Man muss die Szene sehen, wie sie entstanden ist und da war das einfach so, dass eben der Spieler von Leverkusen zum Ball gelaufen ist, genau wie Manuel Neuer, der nichts anderes gemacht hat, als sich zum Ball zu orientieren und den Ball dann wegzuköpfen. Während der Feldspieler von Leverkusen gar nicht in die Richtung geschaut hat, in die er gelaufen ist, hat er auch nicht gesehen, dass Manuel Neuer rauskam und deswegen kam es dann zum Zusammenprall. Ich hätte in dieser Szene überhaupt kein Foul gepfiffen, denn es war kein Foul. Manuel Neuer ging zum Ball und das darf im Grunde jeder Fußballspieler, der auf dem Spielfeld steht. Sich zum Ball orientieren und den Ball auch dann, wenn er ihn wegköpfen oder wegschießen kann, auch wegschießt. Insofern glaube ich, dass man dem Schiedsrichter wieder mehr Verantwortung übertragen und mehr Entscheidungsfreiheit geben sollte in einer Szene. Weil eben diese Szene mehr ist, als nur die Daten zusammenzufügen.

Okay, aber sehen Sie nicht auch, dass er jetzt wirklich noch mehr in den Mittelpunkt gerückt wird? Also der hat jetzt eine Bedeutung, die er vorher nicht hatte.

Magath: Er wird herausgestellt, seine Bedeutung wird aber geringer durch den VAR und durch die ganzen Taten. Aber er wird mehr in den Mittelpunkt gestellt, muss das Ganze vertreten und ich glaube nicht, dass das förderlich ist, den Spielverlauf oder eben auch die Szene richtig zu beurteilen und wiederzugeben. Deswegen wäre ich dafür, dem Schiedsrichter wieder mehr Verantwortung zu übertragen und ihn nicht nur aufgrund von Daten irgendetwas ausführen zu lassen.

Wir haben aktuell wieder eine Rassismus-Diskussion im Fußball. Ihr Vater stammt aus Puerto Rico. Können Sie mir Ihre Meinung dazu mal sagen? Das interessiert mich sehr, was Sie zu diesem Thema sagen.

Magath: Es war so, dass ich in meinen Anfangsjahren nicht nur etwas braune Haut, sondern auch längere Haare hatte und die habe ich mir dann auch noch mit einem Stirnband zusammengebunden. Insofern gab es damals auf den Fußballplätzen das eine oder andere Mal Geheul wenn ich am Ball war, aber das hat mich nicht gestört. Ich denke mal, sowie ich das mitbekommen habe, das kaum solche Probleme aufgetaucht sind und ich denke auch, dass das jetzt ein isoliertes Problem dieses Spieltags gewesen ist. Pokalspiele haben wieder einen etwas anderen Charakter, wenn der Kleine gegen den Großen spielt. Insofern denke ich mal, dass wir grundsätzlich kein Problem im Fußball haben. Das sind Einzelereignisse, die aber natürlich auch verschwinden müssen, keine Frage.

Jetzt noch schnell ein Ausblick auf die Champions League. Wen sehen Sie denn jetzt zu Beginn der Saison als Titelfavorit?

Magath: Wer die Champions League gewinnt? Das wäre zwar ungewöhnlich, aber ich denke, dass zum Beispiel PSG, das Titelträger ist, wieder eine gute Chance hat, den Titel zu holen. Der FC Liverpool hat auch auf dem Transfermarkt gut zugeschlagen, hat also neue Spieler. Das braucht dann ein paar Tage, damit sich die Mannschaft miteinander entwickeln kann, aber Liverpool zählt für mich natürlich dann zu diesen Favoriten, die den Titel holen können. Und ja, bei uns könnte der FC Bayern, wenn alles gut läuft, sich alles wunderbar entwickelt, alles zusammenkommt und vielleicht auch noch ein Spieler geholt wird, der Tore macht, auch zu den Titelanwärtern zählen.

Aber da muss schon viel zusammenkommen, höre ich heraus.

Magath: Im Moment sieht es beim FC Bayern nicht so aus. Aber wie gesagt, wir sind ja noch weit weg vom Finale.

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Alexander Karper

Alexander Karper

Alter: 41 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Betano, Bet365

Ohne Sport geht es nicht, das habe ich früh in meinem Leben festgestellt. Schon in jungen Jahren probierte ich nahezu jede Sportart aus – ganz nach dem Motto: Probieren geht über Studieren - wie auch bei Sportwetten.   Mehr lesen