In unserem Artikel über wie man richtig wettet haben wir schon einige gute Ansätze wie Value Tipps, Wettsteuern umgehen und Wettquoten vergleichen erläutert! All dies lässt sich natürlich auf nahezu jede Wettart anwenden. Für viele Sportwettfreunde ist es zunächst einmal wichtig, sich eine konsequente Strategie zu erarbeiten um langfristig erfolgreich zu sein.
Bei Interwetten mit Einzelwetten punkten
Damit ist verbunden, dass man sich auch überlegt, ob man konsequent auf Einzelwetten geht oder gerne überwiegend Kombiwetten gespielt werden sollen.
Inhaltsverzeichnis
Obwohl Kombiwetten aufgrund der Quotenmultiplikation sehr beliebt sind und auch oft gespielt werden, wollen wir in diesem Artikel aufzeigen, dass sie auf lange Sicht – trotz teilweiser großer Gewinne – im Nachteil gegenüber den Einzelwetten sind! Häufig werden die Vorzüge von Kombiwetten beschönigt und die Risiken leider unterschätzt. Wir versuchen aufzuzeigen, worauf man achten sollte und wie man an Einzel- und Kombiwette herangehen sollte!
Einzelwetten oder Kombiwetten? – Wettbasis.com Ratgeber
Einzelwetten – die klassische Art zu Wetten
Bei der Einzelwette wird ganz klassisch auf ein Ereignis getippt. Das wäre beim Fußball in der Regel der Endstand (1-X-2). Sehr beliebt sind auch Over und Under Wetten, die doppelte Chance (1X bzw. X2) und auch Spezialereignisse, wie „Wer führt zur Halbzeit?“, „Wer erzielt das erste Tor?“ oder was es sonst noch so gibt. Mittlerweile haben die Wettanbieter ja eine Fülle an tollen Angeboten, sodass normalerweise für jeden etwas dabei sein sollte! In anderen Sportarten wie Basketball, Tennis, Eishockey oder Handball sind angepasste Spezialwetten analog hierzu!
Bei Einzelwetten wettet man nun einfach auf ein Ereignis, z. B. auf eine Under 2.5 Tore Wette beim italienischen Stadtderby zwischen Inter Mailand und AC Mailand zu einer 1.90er Quote! Mit einem Einsatz von 50 € kann man einen Gewinn von 45 € bei einem Ergebnis mit weniger als 3 Tore erwarten, ansonsten ist das Geld weg – so einfach ist das! Bei der Under 2.5 Tore Wette sind in diesem Fall dadurch die Ergebnisse 0-0, 1-0, 0-1, 1-1, 2-0 und 0-2 abgedeckt und somit immerhin sechs Ereignisse. Egal wie das Match ausgeht, sofern eines dieser Ereignisse zutrifft ist die Wette gewonnen!
Einzelwetten sind also sehr klar und leicht nachvollziehbar und eigentlich auch das Grundgerüst von professionellen Spielern. Es geht darum, nach einer großen Anzahl von Wetten im Hinblick auf die Wettquoten eine solche Trefferquote zu haben, dass man nach Abzug der Einsätze insgesamt im Plus ist. Erst dann ist die Wettstrategie erfolgreich und dies ist am leichtesten mit Einzelwetten zu erreichen! Nur selten werden Kombiwetten von Experten gespielt und das auch nur durch besondere Begründung. Ist die Einzelwette verloren, dann kann man schnell durch eine gewonnene Einzelwette den Verlust wieder ausgleichen. Nicht umsonst spricht man bei der Einzelwette von der einfachste Form des Wetten!
Ihr gegenüber steht die Kombiwette, welche von den Wettanbietern kräftig beworben wird. Höhere Gewinne und mehr Nervenkitzel werden versprochen – zumindest Letzteres ist korrekt. Die Sache mit den Gewinnen kann man vielleicht auf einen einzelnen Schein anwenden, auf lange Sicht sind Kombiwetten aber nicht wirklich rentabel. Aber lesen Sie selbst!
Ergebniswetten – Correct Score Definition & Tipps – Wettbasis.com Ratgeber
Die Kombiwette – höhere Gewinne, höheres Risiko
Eine Kombiwette ist ganz einfach die Kombination einzelner Ereignisse. Die Endquote der Kombiwette steigt dann natürlich stark an, denn die Quoten der Ereignisse werden miteinander multipliziert. Nicht selten schafft man es dann mit fünf „guten“ Einzelwetten eine Quote zu basteln, die den eigenen Einsatz beispielsweise verzehnfachen würde. Dies ist zunächst einmal sehr attraktiv und möglicherweise auch rentabel. Doch ganz so einfach ist es dann doch nicht, denn Kombiwetten haben weitaus höhere Chancen zu scheitern als Einzelwetten, vor allem je mehr Spiele hinzukommen, denn jedes Ereignis ist ein potenzieller Falsifikator für die Kombiwette und ein einziger Fehler macht aus einer satten 4er Kombi mit einer schönen 10er Quote ein Verlustgeschäft! Die Voraussetzung, dass alle Tipps durchgehen müssen um den Gewinn zu erhalten ist ziemlich heimtückisch! Vor allem wenn man beispielsweise eine satte 6er Kombi mit einer ordentlichen 20er Quote hat und von diesen 6 Tipps 5 richtig sind, dann verliert man aufgrund des einen falschen Tipps den gesamten Einsatz, während man bei 6 Einzelwetten möglicherweise sogar noch Gewinn daraus gezogen hat. Wir zeigen dies mit einem fiktiven Beispiel auf:
Eine mögliche Kombiwette wäre die Kombination folgender Ereignisse:
Bayern – Hertha 1 zu einer 1.12er Quote
Hertha – Hoffenheim Over 2.5 zu einer 1.50 Quote
Bremen – Dortmund 2 zu einer 2.00er Quote
Schalke – Augsburg 1 zu einer 1.50er Quote
Als 4er Kombiwette angespielt hat man eine Gesamtquote von rund 5.00! Bei einem Einsatz von 40 € würde man einen Umsatz von 200 € und einen Reingewinn von 160 € erwirtschaften. Auf dem ersten Blick sieht die Kombiwette auch sehr anständig aus. Die Bayern sind glasklarer Favorit, Hoffenheim eine Over-Mannschaft, Dortmund besser als Bremen und Schalke sollte zu Hause auch gegen Augsburg gewinnen. Dennoch implizieren die Quoten keine 100 %ige Wahrscheinlichkeit auf den Ausgang. Vielmehr ist der Kehrwert der Quoten die für die Buchmacher geschätzte Wahrscheinlichkeit für das Ereignis! Gefühlt würde man ja sagen, bei einer 5er Quote reicht es, wenn die Kombi jedes vierte Mal kommt um gutes Plus zu machen! Das sind 25 % Eintrittswahrscheinlichkeit. Intuitiv würde man sogar sagen, dass diese „Favoriten Kombi“ sogar mal mindestens zu 40 % oder sogar jedes zweite Mal kommen müsste! Nimmt man nun aber die angesprochenen Kehrwerte der Buchmachereinschätzung, dann führt uns dies zu zu folgenden Wahrscheinlichkeiten!
[top5bookmakers]
Eintrittswahrscheinlichkeit der Ereignisse
Sieg Bayern: 1/1.12 = 89 %
Over 2.5: 1/1.50 = 66 %
Sieg Dortmund 1/2.00 = 50 % zu einer 2.00er Quote
Sieg Schalke: 1/1.50 = 66 %
Multipliziert man die Wahrscheinlichkeiten zusammen (89 % x 66 % x 50 % x 66 %), dann erhält man in etwa die 20 %, die es braucht, um mit +-0 aus der Geschichte rauszugehen, sofern die Quoten fair gesetzt sind. Da aber in den Wettquoten immer die Buchmacher Marge drin ist, kann man davon ausgehen, dass diese Kombi entweder zu 20 % kommt oder noch unwahrscheinlicher. Oder anders ausgedrückt: man verliert die Kombiwette in 80 % der Fälle! Natürlich kann diese Kombi auch kommen, aber bei vier potenziellen Falsifikatoren ist schnell was passiert. Hertha gegen Hoffenheim trennen sich nur 1-1 (2 Tore) oder Dortmund kassiert in Bremen zum Schluss den Ausgleich oder Schalke patzt zu Hause gegen Augsburg. Das ist alles schon passiert und das passiert wöchentlich in allen europäischen Profiligen!
Hätte man diese Kombiwette als vier Einzelwetten gespielt und man hätte beispielsweise nur Schalke falsch, dann hätte man bei einem Einsatz von 10 € pro Match einen Gewinn von 6,20 €! Das ist immerhin noch besser als 40 € Verlust, zumal ein ROI von knapp 15 % auf lange Sicht sogar gut wäre. Selbst bei zwei verlorenen Wetten (Schalke und Dortmund) wäre man mit 13,20 € Verlust weitaus besser bedient als mit dem Totalverlust von 40 €. Auf lange Sicht können Kombiwetten aufgrund des Totalverlustes sehr schwierig zu verschmerzen sein, während konsequente Einzelwetten zwar den Gewinn vermindern, aber bei guter Trefferquote dennoch konstant Gewinne einfahren können. Zusätzlich wird ein Totalverlust abgewendet (außer man verliert tatsächlich alle Wetten, aber dann wäre die Kombiwette ja auch mit dem Totalverlust von 40 € dabei gewesen). Dies ist nur ein fiktives Beispiel mit mäßigen Quoten auf eigentlich „fast sichere“ Ereignisse. Je besser die Tipps und somit auch die Quoten, desto besser ist es auf lange Sicht die Einzelwetten beizubehalten!
Warum sind Einzelwetten besser als Kombiwetten? – Fazit
Die Gewinnmöglichkeiten bei Kombiwetten sind tatsächlich weitaus
höher und somit auch lukrativer. Dem gegenüber stehen aber die wesentlich kleineren Gewinnwahrscheinlichkeiten, die man – je mehr Tipps in eine Kombiwette gepackt werden – immer kleiner werden und welche man als unerfahrener Sportwetter ständig unterschätzt. Kombiwetten können in Ausnahmefälle Sinn machen und sind eigentlich eher zum mitfiebern gedacht, so zumindest die Einschätzung vieler Wettexperten. Wer sich tatsächlich eine Kombiwette genehmigen möchte, sollte nicht mehr als 4 Spiele kombinieren um die Gewinnwahrscheinlichkeit nicht gnadenlos in den Boden zu drücken. Dann sollte man noch beachten, dass man aufgrund der niedrigeren Gewinnwahrscheinlichkeit die Einsätze nicht sonderlich hoch wählen sollte, da ein Totalverlust schon bei einer verlorenen Wette droht! Nur wenn man auch bei der Kombiwetten eine gute Auswahl trifft und konsequent die Einsätze zügelt, dann können sie von Mal zu Mal Sinn machen. Kombiwetten sind dennoch den Einzelwetten klar unterlegen im Hinblick auf Bankroll- und Risikomanagement, sowie der langfristigen Rentabilität! Wer professionell Sportwetten betreiben möchte und vor hat davon sogar zu leben, der sollte in der Regel fast ausschließlich Einzelwetten spielen.
Eine Übersicht und Erläuterungen zu allen Wettarten, Wettmöglichkeiten und Wettsystemen finden Sie in unserem Artikel: Unterschiedliche Wettarten beim Sportwetten in der Übersicht.