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1860-Legende Michael Hofmann kritisiert Ex-Coach & -Manager: „Team ist nicht austrainiert“

Philipp Stottan  24. Januar 2025
Michael Hofmann
Lange ist es her: Michael Hofmann für 1860 München in der Champions League Quali gegen Leeds. (© PA Images / Alamy Stock Photo)

In seiner aktiven Zeit war Michael Hofmann hauptsächlich beim TSV 1860 München aktiv, vor allem als diese noch in der Bundesliga unterwegs waren.

Heutzutage gondeln die 60er in der 3. Liga herum und drohen sogar, aus dieser abzusteigen. Ebenso wie Jahn Regensburg, ein weiterer ehemaliger Verein Hofmanns, aus der 2. Bundesliga.

Im Interview analysiert der Torwart-Trainer und DAZN-Experte die Situation seiner zwei Ex-Klubs und ob die die jeweilige Klasse halten könnten. Er blickt genau auf die Turbulenzen bei 1860 München, aber auch des BVB mit der aktuellen Trainerentlassung und den Aufstiegsambitionen des HSV.

 

 

Michi Hofmann erklärt Patrick Glöckner: „Sehr authentisch“

 
1860 München, ein Verein mit ganz großen Turbulenzen. Jetzt hat man mal wieder zur Abwechslung den Trainer Giannikis entlassen und Patrick Glöckner geholt. Erklären Sie uns bitte die Hintergründe.

Hofmann: „Genaue Hintergründe kann ich nicht erklären. Man hat nur gesehen letzte Woche zum Start in die Drittliga Rückrunde, das man desaströs auch in der Abwehr mit 0:4 in Saarbrücken untergegangen war.

Dass die Mannschaft keine Mannschaft auf dem Platz war, dadurch, dass man keine Körpersprache, keine Leidenschaft gezeigt hat und Giannikis auch dem großen Druck in München wieder einmal zum Opfer gefallen ist, weil klar die Presse immer auch versucht, Unruhe irgendwo in den Verein zu bringen.“

 
Aber das schafft der Verein auch schon selbst.

Hofmann: „Das wollte ich gerade noch anführen. 1860 München hat leider einige Personen, die nicht profihaft diesen Traditionsverein führen und oft Entscheidungen treffen, die sehr fragwürdig sind oder in diesem Falle auch wieder viel zu lange dauern. Denn mit zwanzig Drittligaspielen und zehn Niederlagen, mit der zweitschlechtesten Abwehr, also sorry, 38 Gegentore habe ich als 40-jähriger in Regensburg nach 38 Spielen kassiert und heute kassieren die das nach zwanzig Spieltagen und laufen dann immer noch mit einem Grinsen durch die Gegend.

Die Mannschaft ist nicht austrainiert. Giannikis war am Ende nicht der Richtige für 1860 München. Was jetzt mit Glöckner passiert? Er hat eine andere Aura und trotzdem kann man das kurzfristig auch nicht beurteilen. Für Samstag erhoffe ich mir, dass 1860 München das Spiel gegen den VfB Stuttgart II mit 2:0 gewinnt. Das ist ein höchst wichtiges Heimspiel für 1860 München, da sonst der Abstand nach unten auf einen Punkt zusammenschrumpfen könnte.

Aber die Qualität in der Mannschaft, das möchte ich noch mal kurz herausstellen, die ist für Drittligaverhältnisse herausragend. Man muss wissen, wie geht man an die Spieler heran, was hat man für eine Struktur, eine Philosophie, um die Spieler wirklich auch besser zu machen? Um die Spieler an der Leine zu halten und nicht dort jeder glauben kann, er ist sein eigener Chef.

Das ist leider bei 1860 München in den letzten Wochen, letzten Monaten, letzten Jahren ein größeres Problem. Seit dem Abgang von Michael Köllner schon.“

 
Patrick Glöckner, was ist das für ein Trainer? Kennen Sie ihn oder seinen Staff?

Hofmann: „Ja, ich war selbst auch mal zwei Jahre Keeper-Coach in Drittligazeiten bei Türkgücü, hatte dort einige Coaches und wir sind auf Glöckner getroffen. Er war ja bei Waldhof Mannheim und er ist ein sehr authentischer Trainer. Er hat eine tolle Ansprache und auch mit dem Trainerteam, was man jetzt zumindest auf der Co-Trainer Position verändert hat, Nico Maski, er hat schon mal seine Wurzeln auch bei 1860 München im NLZ gezeigt und war auch bei Türkgücü im Staff unter Petr Ruman und unter Peter Hyballa.

Also da kommt frischer Wind, da kommt eine neue Spielstrategie auch ins Rennen und der eine oder andere Spieler, der dann eben glaubt, sich mit mit 80 Prozent durchzumogeln, das geht in Liga drei sowieso nicht. Aber die Frage wird sein, kommt man mental in die Köpfe der Spieler und der Mannschaft rein, kommt man durch gutes Anmoderieren auch in den gesamten Verein, damit man zumindest die 3. Liga halten kann.

Somit wird 1860 München hoffentlich in der Rückrunde auch noch unter den ersten zehn landen, weil der 14. Platz, mit diesem Kader, das ist ja absolut ungenügend.“

 
Jetzt ist der Verein auch noch mit Oliver Müller vor Gericht. Warum ist da immer Unruhe?

Michi Hofmann: „Was soll man auch dazu sagen, wenn wir ehemaligen Profis oft gefragt werden, wenn sich viele Menschen das wünschen, dass wir auch in Positionen kommen könnten, wird das gebremst, von diesen sogenannten Fußballexperten. Nichtsdestotrotz geht das Leben weiter, weil man sich auch in anderen Themenfeldern bewegen kann und Gott sei Dank auch darf.

Aber die Geschichte mit diesem Geschäftsführer ist eine absolute Luftnummer. Da kann ich ja nicht nur drei Folien anfertigen und sagen, ich werde irgendwann die Nummer zwei in Bayern. Das ist immer die Theorie und die ist sehr einfach, aber man muss natürlich auch die Praxis ableisten. Man muss Fleiß, Leidenschaft und vor allem Authentizität an den Tag, an die Woche legen. Und da haben die Entscheider mit Sicherheit auch wieder auf falsche Personen oder Informationsquellen vertraut.

Thema KI, da lache ich mich schlapp in der 3. Liga. Wenn sich einer auf solche Dinge verlassen muss, dann ist er eigentlich verlassen und trotzdem werden wir es beobachten. Sie werden es schaffen, weil sie auch einige Spieler drin haben, die wirklich sehr, sehr gut für eine 3. Liga performen.“

 
Das Thema Hasan Ismaik, ist das immer noch irgendwie entscheidend in der ganzen Gemengelage oder kann man das mittlerweile vernachlässigen?

Hofmann: „Entscheidend? Ohne Hasan Ismaik würde es 1860 München in der Form ja überhaupt nicht mehr geben. Also man wäre insolvent, man würde nicht mehr 3. Liga spielen.

Das freut dann vielleicht einige, aber die wirklichen Fußballfans oder auch die Liebhaber dieses Vereins, die wollen natürlich ehrliche Arbeit, die wollen aber auch so hoch wie möglich spielen, damit man sich wieder an Fußball-Feste erinnern kann oder an irgendwelche Derbys, die dann zuletzt ja 2008 gespielt wurden.

Kurzfristig muss man wissen, solange die beiden sich nicht die Hand reichen, zusammen eine Strategie überlegen, wird es jede dritte Woche Unruhe geben, von irgendwelchen Personen und am Ende ist die Mannschaft der Leidtragende. Trotzdem, die Spieler gehen nach ein, zwei Spielzeiten wieder zum nächsten Verein, weil der eine oder andere performt gut und so kann in diesem Verein auf Dauer nichts Sinnvolles wachsen.“

 
Sascha Mölders hat in Wettbasis Interview gesagt, mit dem Kader von 1860 muss man eigentlich um den Aufstieg mitreden können. Teilen Sie diese Meinung?

Hofmann: „Also grundsätzlich muss man ja wissen, natürlich ist der Kader von den Personalien her sehr prominent und auch qualitativ sehr gut besetzt. Aber wie bei vielen anderen Teams hat man nicht nur durch gute Namen oder durch Leistungen aus der vorhergehenden Saison die Qualität oder eine Garantie.

Man muss es auch moderieren, man muss das Tagesgeschäft angehen. Und die Löwen-Mannschaft ist mit Sicherheit von der mentalen Seite, von der Physis, überhaupt nicht präsent in Liga drei. Wenn wir Ehemaligen dann immer irgendwelche Meinungen dazu abgeben, wir haben es selbst oft genug erlebt, dass man eben Phasen in einer Saison durchläuft, in der nicht alles optimal abgeht und deshalb, Aufstieg sehe ich bei 1860 nicht.

Aber die ersten sechs habe ich vor dem ersten Spieltag auch angegeben und deshalb bin ich auch im Moment so schwer enttäuscht, dass man vor allem auch die Abwehr-Leistungen nicht in den Griff bekommt. Aber 1860 wird sich jetzt stabilisieren und sie werden auch dann mal drei, vier, fünf Heimspiele gewinnen.“

 

 

Michi Hofmann über seine BVB-Trainer-Wahl: „Sandro Wagner!“

 
Wettbasis: Michael Hoffmann, auch bei DAZN als Experte unterwegs, ehemaliger Torhüter mit viel Bundesligaerfahrung. Hallo Herr Hofmann.

Michael Hofmann: „Schönen guten Tag!“

 
Das Thema des Tages ist Borussia Dortmund und die Entlassung von Nuri Sahin. Was sagen Sie zu dieser ganzen Atmosphäre bei Dortmund? Und ist da überhaupt noch was zu retten?

Hofmann: „Ja, grundsätzlich unglaublich, dass man sich auch in der Champions League Vorrunde jetzt eine tolle Ausgangsposition genommen hat. Durch eine Nicht-Leistung, die gestern in der Pressekonferenz dann auch so geäußert wurde.

Und ein Trainer, der schon in der letzten Spielzeit nicht gerade mit Autorität geglänzt hatte, der sich natürlich auch in Pressekonferenzen in negative Situationen geredet hat, hat es nicht geschafft. Hat auch die Mannschaft nicht hinter sich gebracht, wie er vielleicht geglaubt hatte.

Und jetzt ist natürlich etwas zu retten, wenn ein sogenannter Neubeginn stattfindet. Für diesen Traditionsverein, mit diesen Ansprüchen, mit diesen Millionensummen, die man ausgegeben hatte in den vergangenen Jahren, mit Sicherheit im Moment ein Desaster. Da kann ich nur sagen, dass es sehr überraschend ist, dass man aus einer Führung heraus in der Champions League am Dienstagabend eine tolle Ausgangsposition verspielt.

Das zeigt, dass die Mannschaft keine Mannschaft ist, dass es eine Nicht-Leistung gegeben hat, wie schon in den Bundesligaspielen zuvor. Und da ist nicht immer der Trainer final daran schuld, sondern das sind auch viele sogenannte Millionen-Stars, die auf ihren Positionen keine vernünftige Qualitäts-Leistung abrufen.

Ich bin gespannt, welcher Trainer es werden wird, um diesen Ansprüchen auch innerhalb der Mannschaft wieder gerecht zu werden.“

 
Sie haben aber auch gesagt, Nuri Sahin hat nicht durch Autorität geglänzt. War das das prinzipielle Problem?

Hofmann: „Es sind junge Trainer, die sich als Team ja verbunden hatten, auch Sven Bender, mein ehemaliger Mitspieler zu Zeiten von 1860 München, der dann ja auch zum Saisonende gegangen wurde oder selbst sich entschieden hat, nach Unterhaching zu gehen, um zu lernen.

Aber in dieser Spielzeit und das ist mir persönlich aufgefallen in Pressekonferenzen, auch gestern Abend: Klar ist man angeschlagen, wenn man vier Spiele in der Art und Weise in kurzer Zeit vercoacht und verspielst, dann nagt das an einem. Aber die Art und Weise der Äußerungen waren nicht überzeugend und die machen einen angreifbar.

Vor allem in dieser Position, die man bei Borussia Dortmund auch erwartet. Ich glaube, wir sind uns alle einig, wenn der Professor des Fußballs, Matthias Sammer, dann auch diese wahren und kritischen Sätze in den Mund nimmt, dann zerlegt das schon eigentlich die ganze Transferperiode, diese ganze Struktur, diesen Kader 2024.“

 
Matthias Sammer ist Berater von Borussia Dortmund. Der kritisiert sich da praktisch selbst.

Hofmann: „Indirekt kritisiert er sich natürlich auch mit. Aber ich glaube nicht, dass er jeden Tag eine Ansprache an die Mannschaft richtet. Dafür sind die Trainer verantwortlich.“

 
Aber da ist dennoch der Berater in der Verantwortung. Also, da kann man sich ja nicht einfach rausstehlen.

Hofmann: „Da bin ich persönlich zu weit weg. Wie gesagt, man ist höchst überrascht, auch gestern. Wenn ich weiß, ich spiele Champions League, ich habe den 7. Spieltag, ich bin in Führung liegend bei einer Mannschaft aus Italien, die mit Sicherheit auch nicht von Selbstvertrauen geimpft ist und dann verspielt man in kurzer Zeit einen 1:0 Vorsprung.

Das zeigt, dass die Mannschaft nicht gefestigt ist. Das zeigt, dass die Spieler auf ihren Positionen keine Qualität abrufen. Denn es ist Champions League. Und dass man in der Bundesliga sich vorführen lässt, unter anderem in Kiel, ohne diese Mannschaft abzuwerten, das zeigt, dass dieses Konstrukt insgesamt nicht gut zusammengebaut wurde.

Dass die innere Ansprache nicht da ist oder wie Nuri Sahin gestern Abend gesagt hat, das war glaube ich sein aus, die Störfeuer, die von wem auch immer kommen, so gerichtet sind, dass gar keine Harmonie und Geduld vorhanden ist in Dortmund.“

 
Gut, jetzt sind Sie theoretisch verantwortlich für einen neuen Trainer. Wen holen Sie?

Michi Hofmann: „Da muss ich ganz klar sagen, kann ich die Frage zu dem heutigen Zeitpunkt nicht beantworten. Weil die Frage, die sich jetzt stellt ist, man hat noch einen Spieltag in der Vorrunde der Champions League, man muss eigentlich unter die ersten Acht kommen und in der Bundesliga hat man eine brutale Negativspirale, man ist in der Erwartungshaltung, unter den ersten Vier zu landen.

Ich sage Sandro Wagner, aber er macht es nicht, weil er beim DFB bleiben wird bis 2026. Denn Sandro Wagner ist ja eigentlich auch ein Kandidat für Leverkusen. Ich kenne ihn privat auch. Er hat in Unterhaching überragende Arbeit geleistet, er liefert bei Julian Nagelsmann eine sensationelle Arbeit beim DFB.

Und wenn diese Trainertypen mit Autorität, mit Ausstrahlung arbeiten, wenn man den inneren Zirkel etwas reinigt, den sogenannten Superstars auch vielleicht mal wieder vor Augen führt, was wirklich für einen Traditionsverein wichtig ist, ja, dann kommen zumindest diese Wellen und Täler nicht zustande, wo man solche Phasen, wie gerade eben jetzt wieder die letzten Wochen zu sehen war, hat.“

 

 
Am nächsten Spieltag heißt es dann Dortmund gegen Bremen. Bremen hat einen Punkt mehr als der BVB. Wie geht denn das Spiel aus?

Hofmann: „Wenn Dortmund sich heute oder morgen schon für eine neue Trainerlösung entscheiden kann, ansonsten geht es ja immer mit einer Interimslösung auch über die Bühne, dann weiß man, dass die Bundesliga aktuell auf Angriff aus ist, egal von welchen Teams. [Mike Tullberg wird Interimstrainer, Anm.]

Da rechne ich dann persönlich mit einem fast Vier-Tore-Spiel. Dortmund ist nicht gefestigt in der Abwehr und trotzdem hat man in der Offensive Momente. Da würde ich, auch aufgrund der Historie, auf ein 2:2 gehen.“

 
Das Spitzenspiel in der Bundesliga lautet Leverkusen gegen Leipzig. Welche Aspekte sind da gerade wichtig? Nennen Sie mir einfach nur drei.

Hofmann: „Für mich ist der erste Aspekt natürlich der gestrige Last-Minute-K.O. bei Atletico Madrid. Die haben mit einer sensationellen Leidenschaft, mit einem Willen auch, das ist eben Simeone-Style, alles im Griff gehabt, mit seinem ganzen Verbund. Das ist für Leverkusen im Moment so ein kleiner Stimmungskiller.

Trotzdem in der Bundesliga mit hervorragenden Leistungen im Dezember. Ich kann mich an das Pokalspiel in der Allianz Arena in München erinnern, da gewannen sie auch. Man hat Momente, die einen wieder so stark werden lassen wie die letztjährige Saison, als man sich verdient zum Meister gespielt hatte.

Und von daher glaube ich auch, dass Leverkusen am Samstag gegen Leipzig dieses Spiel mit 1:0 oder 2:1 gewinnen wird.“

 
Wird Marco Rose denn das Saisonende überleben auf der Trainerbank in Leipzig?

Hofmann: „Das hoffe ich persönlich sehr stark, denn man hat natürlich Trainer, die gewisse Jahre bei einem Verein verbringen, die ihre Philosophie durchgebracht haben, die dann auch schwere Phasen erleben.

Pep Guardiola bei Manchester City. Dann verliert man eben auch mal vier, fünf oder sechs Spiele, aber es geht natürlich auch um die Zielsetzung und Konstanz. Leipzig ist in der Bundesliga gut dabei, wenn die ihren vierten Platz machen, glaube ich, dass das auch völlig in Ordnung ist. In der Champions League, klar, da ist der Anspruch mit Sicherheit ein anderer als jetzt die Wirklichkeit in der Tabelle.

Aber ich persönlich bin immer gegen zu frühe Trainerentlassungen, weil eben nicht nur einer am Ende zuständig ist, sondern mittlerweile in dieser Generation auch ein ganzes Team. Und wenn sich einige rausnehmen, ja, dann merkt man, was dann vielleicht eben nicht gut zu verbinden ist.“

 

 

Michi Hofmann über Regensburg: „Schwacher Angriff, desaströse Abwehrleistungen“

 
Die 2. Liga, die ist ja so spannend, wie nichts anderes. Da sind fünf, sechs Punkte zwischen Platz eins und zwölf. Wer ist für Sie der Kandidat, der sicher hochgeht?

Hofmann: „Grundsätzlich erwartet man jedes Jahr, dass der Hamburger SV den Aufstieg schafft. Ob als Erster oder Dritter.“

 
Die sind aktuell Erster.

Michael Hofmann: „Richtig, aktuell. Aber wir haben eben die Phasen die letzten Jahre auch schon erlebt. Können sie es auf Dauer durchdrücken? Ich glaube, in dieser Spielzeit ja.

Es ist ein ganz enges Feld, man hat fünfzehn ehemalige Bundesligisten, die in der 2. Liga um jeden Platz kämpfen. Und es gibt Tore en masse, es gibt Spektakel pur. Der 1. FC Köln und der Karlsruher SC haben ebenfalls ganz große Chancen, in die Bundesliga zurückzukehren.“

 
Spitzenspiel ist am Samstag, Hertha gegen HSV. Ihr Tipp und warum?

Hofmann: „Auch da muss man sagen, nicht nur weil man selber diese Erfahrungen und Erlebnisse machen konnte, super geiles Stadion, tolle Atmosphäre, zwei Traditionsteams, offensiver Fußball, Fehlerketten in der Abwehr. Lass es 2:2 ausgehen.

Und wenn dann wieder eine finale Spielgeschichte stattfindet, auf welche Seite fällt der VAR? Auf welche Seite fällt dann das Matchglück des Stürmers? Wird es vielleicht noch ein Knock out, aber ich erwarte dort auch ein Unentschieden.

Ich bin immer grundsätzlich ein Freund der Unentschieden.“

 
Sie haben auch einige Zeit in Regensburg gespielt, im Tor gestanden. Sozusagen Ihr Altersruhesitz war in Regensburg. Jetzt sind sie in großen Schwierigkeiten. Retten die sich noch? Und warum?

Hofmann: „Grundsätzlich wäre es sehr zu wünschen, dass sich der kleine SSV Jahn Regensburg in der 2. Liga halten könnte. Aufgrund der tollen Stadt in der fast-Provinz Oberpfalz. Aber natürlich sportlich gesehen, hat man einen schwachen Angriff. Man hat schon einige Spiele mit desaströsen Abwehrleistungen erlebt.

Jetzt im Winter, durch den Trainerwechsel, wurde man defensiv etwas kompakter, man schafft es aber nicht, wie auch letzte Woche gegen Hannover 96, ein Heimspiel dann eben auch mit Punkten zu beenden.

Und das ist oft die Situation, die habe ich damals selber erleben müssen, wenn man sehr häufig 0:1 verliert, dass man dann irgendwann auch vom Kopf her, vom Selbstvertrauen, dass man einfach nicht mehr auf die Punkteanzahl kommt. Und wenn man trotzdem die letzten vier, fünf Mannschaften sieht, ist zumindest der Relegationsplatz mit Sicherheit noch absolut möglich.

Und dann, ja wer weiß, was in den Entscheidungsspielen kommen könnte.“

 

KI Prediction der 2. Liga

 
Ein kleines, vorentscheidendes Spiel ist mit Sicherheit schon am kommenden Wochenende, Ulm gegen Regensburg. Die stehen ja beide unten drin. Was erwarten Sie konkret?

Hofmann: „Das Heimspiel in Regensburg konnte der Jahn 1:0 zäh gewinnen. Das ist auch das Entscheidende dann für mich, wenn ich Trainer bin, wenn ich weiß, es geht jetzt nicht um Schönspielerei, sondern es geht einfach um Basis, um Pflichtpunkte, um überhaupt dann noch den Anschluss zu bewahren.

Das wird jetzt natürlich ganz wichtig sein, dass man in Ulm minimum dann diesem Punkt mitnimmt, wenn man nicht sogar gewinnen kann, um wieder voll dabei zu sein. Eintracht Braunschweig hat es zäh, Münster hat es zäh und Ulm hat auch sehr häufig gut gespielt. Ehemaliger Mannschaftskollege auch von mir, Thomas Wörle, der dort einen sehr guten Trainerjob macht und von daher wird es dieser Vierkampf werden.

Und dann müssen eben leider zwei schon mal wieder den Gang in die 3. Liga machen. Aber ich hoffe für Jahn Regensburg auch durch die Verbundenheit, dass sie es kämpferisch irgendwie dann noch packen.“

 
Und wie sieht es am Wochenende aus? Ein Ergebnis für Ulm – Regensburg?

Michi Hofmann: „Ein 1:1 wäre ja schon wieder ein Unentschieden. Dann würde ich sagen, hau ich doch das 1:2 für den Jahn rein.“

 
Jetzt kommt Loris Karius bei Schalke 04 vielleicht ins Tor. Ihre Meinung dazu?

Michael Hofmann: „Die Verantwortlichen haben sich für diesen Transfer entschieden, das ist mit Sicherheit für die 2. Liga in Deutschland, mit den Voraussetzungen, die er in der Vergangenheit gezeigt hatte, eine tolle Konstellation. Die Frage, die sich mir persönlich nur stellt, er konnte das in den letzten zwei Jahren nicht mehr abrufen und alle denken, Karius ist der große Fliegenfänger aus dem Champions League Finale.

Ich halte den Wechsel für sinnvoll, denn die Position des Torhüters war bei Königsblau nicht stabil, nicht konstant, auch durch kein Vertrauen, was man den Torhütern ausgesprochen hatte. Ja, es wird sich zeigen in den nächsten vier Spielen, ob er sich einfindet oder ob er in Deutschland einen sehr, sehr schweren Stand haben wird.“

 
Vielen Dank Michael Hofmann.

Michael Hofmann: „Sehr gerne. Alles Gute.“

 

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 31 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen