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Der Zufallsfaktor bei Sportwetten

Wie der Zufall kurzfristige Bilanzen verfälscht

Vom Zufall ist die Rede, wenn eine Sache unbedacht oder unabsichtlich herbeigeführt wurde. Wenn ein Spieler beispielsweise bei einem Fußballspiel zu seinem Mitspieler passt und dieser ein Tor macht, ist das beabsichtigt. Doch prallt der erste Schuss des Spielers am Pfosten ab und landet danach vor den Füßen des Mitspielers, würde eher von Zufall gesprochen werden. Der Begriff ist natürlich allgegenwärtig, spielt aber gerade bei Sportwetten und Sport eine große Rolle, die auch statistisch erfassbar ist.

Die Regression zur Mitte

Bei der “Regression zur Mitte” handelt es sich um einen Begriff aus der Statistik. Dieser besagt, dass besonders herausragende Ergebnisse, beispielsweise hohe Siege oder Niederlagen, als Zufall gewertet werden können, wenn sich auf lange Sicht die Ergebnisse wieder dem tatsächlichen Leistungsvermögen der Mannschaft anpassen. Auch mit einer erneut starken Leistung würde Deutschland vermutlich in den nächsten 50 Länderspielen gegen Brasilien nicht wieder in der gleichen Höhe gewinnen, wie einst 2014 beim 7:1. Das liegt nicht daran, dass die Mannschaft schlechter wird, sondern dass sie einfach einmalig einen weit überdurchschnittlichen Tag hatte, gleichzeitig Brasilien schwach spielte und zudem noch alle Zufallsfaktoren für Deutschland sprachen. An manchen Tagen wären Tore nicht in dieser Form zustandegekommen.

Diesen Effekt bei Wetterträgen beobachten

Derselbe Effekt lässt sich auch bei Wetterträgen feststellen. Bei der ersten Wette wird vielleicht der gesamte Betrag verloren. Bei der nächsten Wette gibt es Ertrag. Würde die Entwicklung des Kapitals in einem Graph dargestellt werden, wäre nur ein Strich nach oben und unten zu erkennen. Das würde auch noch mit den nächsten Wetten ungefähr so aussehen. Über einen längeren Zeitraum aber würde sich dieser Graph dem Durchschnitt annähern und der tatsächlichen Qualität der abgegebenen Wetten. Genau aus diesem Grund sollten Fähigkeiten nicht anhand weniger Wetten bewertet werden. Ein hoher Gewinn sagt noch gar nichts aus, am Ende ist der Durchschnitt entscheidend. Je mehr Wetten gespielt sind, umso mehr lassen sich Zufallstreffer ausklammern, da der Glücks- oder Pechfaktor, der über 10-50 Spiele noch klare Verschiebungen bringt, immer weiter ausgeklammert wird.

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Glück lässt sich nicht einfach wiederholen

Ob sich hinter den Ergebnissen beziehungsweise erfolgreichen Wetten Glück oder Können verbirgt, kann nach einer gewissen Zeit eingeschätzt werden. Das ist auch bei Sportlern oder Mannschaften der Fall. Eine Mannschaft mag also die Meisterschaft gewonnen haben, weil sie eine besonders gute Saison gespielt hat. Ob das aber die tatsächliche Leistungsfähigkeit widerspiegelt, zeigt sich erst in der Folgesaison. Ist dort die Leistung ähnlich, dürfte es dem Können geschuldet sein. Andernfalls dürften auch glückliche Umstände ihren Teil zum Erfolg beigetragen haben. Beispielsweise schwächelnde Konkurrenz, ein Formhoch, keine Verletzungssorgen, unbändiges Selbstvertrauen etc. Über längere Sicht lassen sich Mannschaften und ihre Stärken besser einordnen.

Das ist auch bei Sportwetten der Fall. Wer in seiner ersten Wette einen großen Gewinn gemacht hat, darf sich zurecht freuen, darf daraus aber nicht gleich sein Können ableiten. Erst mit der Zeit pendelt sich ein, wo die Fähigkeiten liegen. Können lässt sich wiederholen, während Glück zufällig auftritt.

Die Zusammenhänge zwischen Ergebnis und Zufall

In einer einfachen Form kann ein Fußballergebnis auf folgende Formel heruntergebrochen werden:

  • (Fähigkeiten Mannschaft A + Zufall) vs. (Fähigkeiten Mannschaft B + Zufall)

Der Zusammenhang zwischen den Fähigkeiten und dem Zufall führt letztendlich zum Ergebnis und nicht alleine nur die Fähigkeiten. Nun lässt sich sagen, dass der Faktor des Zufalls umso größer wiegt, je näher die Fähigkeiten beider Mannschaften zusammenliegen. Zufall gibt es aber immer. Beispielsweise kann eine Mannschaft zwanzig Mal auf das Tor schießen und nicht einmal treffen, während dem anderen Team das mit nur einem Schuss gelingt. Die Korrelationen, also die Zusammenhänge, lassen sich auch tatsächlich statistisch erfassen. Von einer positiven Korrelation ist zu sprechen, wenn der Zusammenhang der Fähigkeiten der Teams und dem Ergebnis hoch ist und auch der Zufallswert hoch ist. Ist letzterer niedriger, dann ist es eine negative Korrelation. Wenn kein Zusammenhang vorhanden ist, wird von “keiner Korrelation” gesprochen, was aber im Grunde selten oder gar nicht vorkommt.
 

 

Zwischen Können und Zufall unterscheiden

Wer wettet, versucht selbst Quoten aufzustellen, um den Valuegehalt von Wettquoten zu bewerten. Der Zufallsfaktor spielt dabei eine Rolle. Es ist die Frage, inwiefern Sportwetter die Mannschaften richtig einordnen und deren Ergebnisse. Letztere sind natürlich ein gutes Mittel, um die Form einer Mannschaft zu bestimmen, aber wenn die Ergebnisse größtenteils vom Zufall abhängen, sind sie doch ein schlechter Ratgeber. Das Merkmal des Könnens ist, dass darin eine Wiederholung zu finden ist. Acht Siege in zehn Spielen beispielsweise scheinen deutlich in Richtung Können zu deuten und weniger zum Zufall. Wenn aber die Ergebnisse einer Mannschaft dennoch als letzteres eingeordnet werden, umso eher kann der Tipper für die folgenden Quoten einen Value erwarten, da Zufallseffekte meist überschätzt werden. Über kurz oder lang wird die Mannschaft also ihrer Erwartungen nach spielen und nicht mehr vom Zufall profitieren. Es ist aber schwer einzuschätzen, welcher Zufallsanteil in den vorangegangenen Spielen lag.

Können liest sich an klaren Faktoren ab. Gerade beim Fußball sind die sogar quantifizierbar. Tore beispielsweise sind noch aussagekräftiger als die Punkte. Die Anzahl der Torchancen und die Qualität der Torchancen kann sogar noch mehr aussagen. Spiele müssen genauer eingeschätzt werden als einzelne Resultate.

Die Regression zur Mitte ist nicht kausal

Die Regression zur Mitte sagt also aus, dass sich nach einer gewissen Zeit die Ergebnisse und Resultate einpendeln werden. Allerdings ist ganz wichtig, dass hier von Korrelationen, also Zusammenhängen, die Rede ist und nicht von Kausalitäten. Letzteres würde bedeutet, dass tatsächlich auf eine sehr gute Phase eine schlechtere oder durchschnittliche folgen muss. Es kann durchaus sein, dass die Regression zur Mitte vorerst nicht eintritt und es noch lange Schwankungen oder überdurchschnittliche Ergebnisse gibt. Es gibt kein Zufallsgedächtnis, das eine Mannschaft irgendwann in diese bestimmte Richtung drückt.

Es gilt auf den Spielerfehlschluss zu achten. Einige positive Ergebnisse sagen nur begrenzt etwas darüber aus (Anteil des Selbsvertrauens), wie das nächste Spiel ausgehen wird. Der Faktor des Selbstvertrauens ist aber nur ein Bestandteil der Analyse, der ein Team etwas stärker machen kann, aber nicht automatisch gleich die eigenen Fähigkeiten um Längen anpasst. Gelingt nicht sofort ein früher Treffer oder trifft sogar der Gegner, dann ist es mit dem Selbstvertrauen vielleicht schneller vorbei als erhofft. Ein Spiel beginnt bekanntlich immer wieder bei Null.
 
Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht