Seit dem 6. Spieltag 2022/23 ist Marco Rose Trainer von RB Leipzig. Am Freitagabend (20:30 Uhr, DAZN) kehrt er nun erstmals an seine alte Wirkungsstätte in Dortmund zurück.
Beim BVB war er nach einer wenig erfolgreichen Spielzeit 2021/22 nach nur einem Jahr entlassen worden. In Leipzig läuft es nun deutlich besser: In der „Rose-Tabelle“ wäre RB sogar Meisterschaftskandidat Nummer 1.
Doch warum ist Marco Rose bei den Roten Bullen im Vergleich zum Vorjahr so erfolgreich?
Marco Rose Tabelle: Leipzig liegt seit 6. Spieltag vorne
Mit Marco Rose wäre RB heißester Meisterschaftskandidat
Die „Marco Rose Tabelle“ ist ein guter Anhaltspunkt, was hätte sein können, wenn der Trainer schon seit Beginn der Saison 2022/23 in Leipzig tätig wäre. Es handelt sich um eine Tabelle, die alle Bundesligaspiele ab dem 6. Spieltag zählt, an dem Rose erstmals auf der RB-Bank saß.
In den mittlerweile 17 Spielen unter dem neuen Übungsleiter holte RB Leipzig ganze 37 von 51 Punkten. Damit stellen die Sachsen den Bestwert der Liga und liegen unter anderem zwei Zähler vor Bayern München.
Auffällig ist in der Tabelle nicht nur die Spitzenposition der Leipziger, sondern ebenfalls, wie diese zustande kam. Denn RB stellt unter Marco Rose die beste Defensive der Bundesliga.
18 Gegentore werden lediglich ebenfalls vom Rekordmeister erreicht und zeigen im Durchschnitt von minimal über einem Gegentor pro Spiel, dass Leipzig unter Rose dann gewinnt, wenn man mindestens zwei Tore schießt.
Ein Blick auf den Spielplan zeigt, dass genau dies der Fall ist. Nicht einmal musste RB bei zwei oder mehr eigenen Toren Punkte abgeben. Vor Rose kassierte RB im Übrigen neun Gegentore in fünf Spielen, sprich knapp zwei pro Spiel.
In Geburtsstadt Leipzig fühlt sich Rose deutlich wohler
Die Erfolgsgeschichte zwischen Marco Rose und RB Leipzig setzt sich im Punkteschnitt fort. In der letzten Saison erreichte der 46-jährige beim BVB 1,85 Punkte pro Spiel. In Leipzig steigerte er diesen in knapp über der Hälfte dieser Pflichtspiele auf 2,24.
Dass es in Leipzig besser läuft als in Dortmund, hat verschiedene Gründe. Da ist einmal die eigene professionelle Vergangenheit von Marco Rose. Schließlich arbeitete er von 2013 bis 2019 bereits lange Zeit im RB-Imperium.
So durchlief er die Nachwuchsabteilungen bei RB Salzburg, ehe er 2017 für zwei Jahre deren Cheftrainer wurde. Der im gesamten RB-Fußball typische Stil wird auch in Leipzig gepflegt, zumal hier viele ehemalige Salzburger Spieler aktiv sind.
Darüber hinaus – für viele vielleicht weniger bekannt – ist Leipzig die Geburtsstadt von Rose. Als junger Spieler war er lange Jahre in der DDR-Heimatstadt aktiv, ist damit auch mit der gesamten Region sehr verbunden.
„Ich habe schon zehn bis fünfzehn Sekunden gebraucht“, erzählte Rose scherzend über das Leipziger Angebot im vergangenen Herbst. Vor allem die Familie ist im stressigen Traineralltag ein großer Bonus: „Ich bin nah bei meiner Familie, kann meiner Tochter ‚gute Nacht‘ sagen und bin bei meiner Frau.“
Wie lief Marco Roses Rückkehr nach Gladbach?
Bereits mit Borussia Dortmund kehrte Marco Rose in der Saison 2021/22 an seine alte Wirkungsstätte zurück. Im Borussia Park setzte es damals direkt eine 1:0-Niederlage.
Denis Zakaria traf in der ersten Halbzeit zum entscheidenden Tor, während Dortmunds Mahmoud Dahoud mit Gelb-Rot des Platzes verwiesen wurde. Immerhin in der Rückrunde lief es dann im Heimspiel deutlich besser, als der BVB die Gladbacher mit 6:0 nach Hause schickte.
Ausgerechnet das Spiel gegen den Ex-Verein BVB war der erste Auftritt auf der Leipziger Bank am 6. Spieltag der Hinrunde. 3:0 hieß es am Ende nach Toren von Orban, Szoboszlai und Haidara für RB.
Wirklich emotional dürfte es auch Sicht von Marco Rose am Freitagabend im Signal-Iduna-Park nicht werden. Zu kurz war die Zeit in Dortmund und zu sehr fremdelte er als Trainer im Klub.
Somit wird es wohl auch aus Fansicht ein ruhiges Wiedersehen mit dem ehemaligen Chefcoach. Rose wird das recht sein, sodass er sich auf das Ausbauen der persönlichen Tabellenführung konzentrieren kann.