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Kommentar: Die BVB-Krise – zu viel Stallgeruch ist auch Kuhmist

Thomas Haider  20. Januar 2025
(© Wettbasis)

Borussia Dortmund steckt tief in der Krise. Der Klub spielte mit 25 Punkten aus 17 Spielen die schlechteste Hinrunde seit 10 Jahren. Weitere Zahlen zur BVB-Krise, die zeigen wie es um die Schwarz-Gelben im Januar 2025 steht:

Nur eines von acht Liga-Auswärtsspielen in dieser Saison wurde gewonnen. Bei fünf Niederlagen. Die aktuell letzte gab es mit 2:4 (!) bei Aufsteiger Holstein Kiel. Insgesamt 29 Gegentore gab es in den 17-Hinrunden-Spielen. Selbst Abstiegskandidat St. Pauli kassierte nur 21 Gegentreffer.

Wer ist für die BVB-Krise verantwortlich? Die Antwort: Viele.

Bei Borussia Dortmund setzt man gerne auf den Stallgeruch. Aber: Zuviel Stallgeruch ist auch Kuhmist. Das zeigt sich jetzt in der BVB Krise.

● Trainer Nuri Sahin war ein hervorragender Spieler, der bereits als 16-jähriger Teenie für den BVB sein erstes Profispiel gemacht.
● Der Sport-Geschäftsführer ist Lars Ricken – eine BVB-Ikone aus den 1990er-Jahren.
● Sportdirektor ist Sebastian Kehl seit 2022, der von 2002 bis 2015 für den BVB gespielt hat.
● Als Berater sitzt Matthias Sammer auf der Tribüne. Was und wen er wie berät? Man weiß es nicht. Von 1993 bis 1998 spielte er für den BVB, danach war auch Cheftrainer (200-2004).

 

Die Schuldigen für die BVB Krise

Die BVB Krise gibt es ja nicht erst seit Trainer-Lehrling Nuri Sahin das Kommando übernommen hat, sondern schon früher. Im Machtzentrum rumort es seit Jahren.

Allein, dass Ricken und nicht Kehl von BVB-Boss Aki Watzke zum Sport-Geschäftsführer befördert wurde, sorgt intern für schlechte Stimmung. Was sich wohl auch irgendwie auf die Mannschaft überträgt.

Das Problem: Die Dortmunder braten seit Jahren im eigenen Saft. Mit zu vielen Köchen. Watzke, Sammer, Kehl und dazu mischt auch noch Sven Mislintat mit als „Hauptverantwortlicher für das Scouting“.

Mislintat wurde im Sommer 2024 als Technischer Direktor zur Borussia zurückgeholt. Aber es gibt seit jeher interne Spannungen, Kompetenzgerangel und unterschiedliche Auffassungen in Transfer-Fragen mit Sportchef Sebastian Kehl, dem er gemäß Organigramm unterstellt ist. Von „Machtgehabe und Grenzüberschreitungen in den Zuständigkeitsbereichen“ war im Herbst zu lesen.

Das Problem: All die Verantwortlichen („Köche“) die am großen BVB-Brei arbeiten haben andere Vorstellungen, wie dieser aussehen soll und welche Zutaten es geben soll. Etwa bei den Transfers und der Kaderzusammenstellung. Jeder hatte seine Wünsche und Ideen, und aus Kompromissgründen bekam jeder irgendwie einen Wunsch erfüllt.

So auch bei den Sommertransfers 2024. Waldemar Anton und Pascal Groß und Yan Couto werden eher Mislintat zugeschrieben, die Verpflichtung von Yan Couto hat dagegen Kehl eingefädelt.

Was bei dieser fragwürdigen Kaderzusammensetzung auch hinterfragt werden muss: Wofür steht denn den Borussia Dortmund fußballerisch eigentlich? Was ist die Spielidee des BVB?

Vom einstigen „Heavy Metal“-Fußball von Jürgen Klopp ist ja schon lange nichts mehr da. Stattdessen wurde der BVB-Fußball in den letzten Jahren immer mehr zu einem Ed Sheeran-Gewinsel. Plump und austauschbar.

 

BVB Krise Schuldige
Bild: Wer ist schuld an der BVB-Krise? Trainer Nuri Sahin oder doch die beiden Chefitäten Sebastian Kehl und Lars Ricken? (© IMAGO / Buzzi)
 

Apropos Transfers: Hatte man in Dortmund vor kurzem noch ein sehr gutes Gespür für Top-Talente, die man formen und dann für sehr viel Geld verkaufen konnte (z.B. Dembele, Haaland und Bellingham), so ist dies offenbar verloren gegangen.

Verantwortlich dafür soll Kehl sein: Seine Idee, statt dauerhaft auf Supertalente zu setzen, die später den Verein schnell verlassen, wollte er mehr Erfahrung in den Kader zu bringen – grundsätzlich ein guter Ansatz, aber weniger gut umgesetzt. Jetzt gibt es keine Ausnahmetalente mehr im Kader, aber auch keine echte Haudegen, auf die man sich in schwereren Momenten verlassen kann.

Stattdessen besteht der BVB-Kader aus satten „Schönwetterkickern“, die letztlich nicht mehr als internationales Mittelmaß sind: Emre Can, Julian Brandt, Karim Adeyemi, Felix Nmecha, Rami Bensebaini, und so weiter.

Übrigens: 35 Millionen Euro für Nmecha zu bezahlen – das sollte eigentlich ein Kündigungsgrund sein. Wegen mutmaßliche Verschwendung von Firmengeldern.

Und zu Erinnerung: Im Sommer 2023 als Durchschnittskicker Bensebaini ablösefrei aus Gladbach nach Dortmund kam, wechselte ein gewisser Alejandro Grimaldo ebenfalls ablösefrei zu Bayer Leverkusen – und ist seitdem einer der besten Linksverteidiger der Bundesliga! Wo war hier die vielgerühmte BVB-Scoutingabteilung eigentlich?

 

Wie groß ist die Schuld von Sahin an der BVB Krise

Auch bei der Besetzung des Trainerpostens haben alle BVB-Chefköche (Watzke, Kehl, Ricken, Sammer) ihren Senf dazugegeben – und wieder war vom ach so wichtigen Stallgeruch die Rede. Geworden ist es Nuri Sahin – befördert zum Cheftrainer, nachdem er ein halbes Jahr unter Edin Terzic „lernen“ durfte.

So fehlerhaft Sahin in seinem ersten halben Jahr als Dortmund-Trainer war – die alleinige Schuld trifft den authentischen Jungtrainer nicht, der einem bei den TV-Interviews nach den grottigen und beschämenden Auftritten seiner Millionärstruppe eigentlich leid tun muss.

Wer Sahin trotz seiner Anfängerfehler an den Pranger stellt, sollte sich aber auch erinnern, dass alle anderen Trainer nach Jürgen Klopp große Probleme in Dortmund hatten: Wie etwa Thomas Tuchel, Peter Bosz, Lucien Favre, Marco Rose und zuletzt auch Terzic. Egal, welche Art von Trainer für die schwarz-gelben Primaballerinas ausgewählt wurde, es klappte nicht. Mit Abstrichen mit Terzic vielleicht noch, weil man knapp an zwei großen Titeln dran war.

Somit trifft die größte Schuld an der BVB Krise 2025 am meisten wohl die Mannschaft, die sich zwar selbst gerne als „Meisterkandidat“ sieht, aber davon soweit entfernt ist, wie Robert Habeck vom Bundeskanzler-Posten (wovon er ja insgeheim auch träumt).

Und wie Habeck in seiner Zeit als unfähiger Wirtschaftsminister im Bundestag agieren auch die Dortmunder Möchtegern-Stars auf dem Rasen: Hilflos und träge. Wie Habeck denken sie sich auch: Egal, wieviel schlecht ich in meinem hochbezahlten Job arbeite, mein üppiges Gehalt bekomme ich sowieso.

 


Video: Liegt die BVB Krise an der Spielidee von Nuri Sahin? (Quelle: Youtube / Wettbasis)

 

Borussia Dortmund im Mittelmaß – was nun?

Es wäre höchste Zeit, dass der selbsternannte Top-Klub, der zuletzt 2012 zu Meisterehren gekommen ist und danach gleich 7x Zweiter wurde und in diesem Zeitraum gerade einmal zwei Mal den DFB-Pokal gewinnen konnte, endlich aufwacht und sich ernsthaft hinterfragt.

Schluss mit diesem unsinnigen Stallgeruch-Gerede. Man sollte endlich den kritischen Blick von außen zulassen und nicht von einem müde wirkenden Berater mit großer Klub-Vergangenheit was einreden lassen – obwohl Matthias Sammer eigentlich für seine knallharten Analysen bekannt ist. Offenbar aber nur noch im TV als Experte und nicht in den Büros von Watzke, Ricken und Kehl.

Selbst der FC Bayern, der Erfinder von Ex-Spielern in Führungsetagen, geht mittlerweile einen anderen Weg, wie etwa die Verpflichtung von Christoph Freund aus dem Red Bull-Kosmos zeigt. Warum hat man sich in Dortmund nicht ernsthaft um Markus Krösche bemüht, anstatt Ex-Spielern mit verschiedensten Posten zu „versorgen“?

Was sollte man aber jetzt tun?

Sahin entlassen und einen neuen Trainer holen? Wäre mal der erste Schritt. Aber wenn, dann einen mit Erfahrung und nicht wieder einen Novizen. Der zweite Schritte wäre, im Sommer den Kader zu bereinigen und sich von zahlreichen teuren und zugleich satten Möchtegern-Stars zu trennen.

Oder damit man es auch beim BVB versteht: Den Stall ordentlich ausmisten. Damit dieser Stallgeruch verschwindet…

 

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Thomas Haider

Thomas Haider

Alter: 46 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet365

Seit rund 15 Jahren ist Thomas journalistisch im Sportbereich tätig, zunächst als Praktikant bei einem Online-Portal, danach bei einem großen österreichischen Sportverlag - der Sport-Woche - als fixer Redakteur. Neben dem obligatorischen Insider-Wissen in Sachen Fußball kennt er sich vor allem mit Tennis, Radsport und dem alpinen Skisport aus. Bei der Wettbasis als Herr des News-Geschehens tätig, wurde sein Portfolio mittlerweile um MMA, Boxen und Politik erweitert.

Auch beim Wetten ist Thomas als Allrounder bekannt, der innerhalb der Redaktion eine der besten Auszahlungsraten aufweist. Vor allem Wetten fernab des Mainstreams zählen zu seiner Leidenschaft.   Mehr lesen