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Der Unterschied zwischen Closing Line und der echten Schlussquote

Warum es nicht reicht, die Closing Line zu schlagen

Value ist das große Zauberwort bei Sportwetten. Blöd nur, dass der Wert einer Wette anhand subjektiver Einschätzungen von jedem Sportwetter ermittelt wird. Die Konsequenz: Es ist reichlich schwer einzuschätzen, ob die eigenen Wetten tatsächlich langfristig zum Erfolg führen. Allein die Bilanz über einen langen Zeitraum hinweg gibt einen Aufschluss darüber.

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Wenn aber beispielsweise User in Wettforen gesucht werden, denen man bedenkenlos nachspielen kann, dann sind nicht immer detaillierte Statistiken bekannt. Dementsprechend muss der Tipper andere Kriterien nutzen, um schneller den Wert von Wetten einschätzen zu können.

Ein durchaus interessanter Referenzwert ist die sogenannte Closing Line. Der Artikel beantwortet nachfolgend viele interessante Fragen. Beispielsweise: Was ist die Closing Line? Warum reicht es nicht aus, die Closing Line zu schlagen? Und: Wie berechnet sich die echte Schlussquote, die als wahre Closing Line zu betrachten ist?
 

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Was ist die Closing Line?

Unter der Closing Line wird der Schlusskurs (Quote) zum Anpfiff verstanden, der bei vorwiegend asiatischen Buchmachern zum Zeitpunkt des Matchbeginns besteht. Ein guter Maßstab ist die letzte Pre-Play-Quote, die ein für Deutsche eigentlich nicht relevanter Buchmacher wie Pinnacle zu einem gewissen Match hat. Der Bookie ist dafür bekannt, die Quoten ständig anzupassen, sodass sich aus Angebot und Nachfrage der Tipper ein vermeintlich fairer Preis zum Zeitpunkt des Anpfiffs ergibt.

Das System hat gewisse Schwächen, da manche Vereine beliebter sind und daher von Sportwettern bevorzugt angespielt werden. Grundsätzlich liefert die Schlussquote des Bookies aber für gewöhnlich einen echten Ansatzpunkt, zu welcher Wahrscheinlichkeit eine Wette tatsächlich aufgehen wird.

Warum ist die Closing Line kein ausreichender Indikator?

Ziel ist es, die Closing Line zu schlagen, sprich: eine höhere Quote angespielt zu haben, als die, welche als Schlusskurs beim Anbieter vorhanden ist (eventuelle Steuerabzüge natürlich im Vorfeld bereits herausgerechnet). Allerdings steckt in den Wettquoten stets noch eine Marge, die dadurch deutlich wird, dass ein Tipp auf alle möglichen Wettausgänge beim gleichen Buchmacher zu einem Verlust führt. Die Marge muss aus der Closing Line noch herausgerechnet werden, um den echten Schlusskurs zu erhalten. Nur wer jenen errechneten Wert langfristig schlägt, darf sich über Gewinne freuen.

Wie lässt sich die echte Schlussquote aus der Closing Line berechnen?

Nachfolgend wird in einem Beispiel die reale Schlussquote ermittelt. Ausgangspunkt der Rechnung sind die fiktiven Wettquoten des Matches zwischen dem HSV und Borussia Dortmund:

Hamburger SV: 8,36
Remis: 5,35
Dortmund: 1,40

Aus diesen Daten lässt sich die Ausschüttungsquote berechnen, wenn auf alle drei möglichen Endstände das Geld so verteilt würde, dass jeweils die gleiche Auszahlung stattfindet. Genau dies ist in der Regel das Ziel des Wettanbieters, der damit bereits vor dem Anpfiff den Gewinn generiert hat. Der Einsatzverteilungsrechner übernimmt die Arbeit, doch in diesem Artikel soll die Auszahlungsquote manuell berechnet werden. Dazu sind die Quoten in Wahrscheinlichkeiten umzumünzen:

Hamburger SV: 1/ 8,36 * 100 = 11,96%
Remis: 1 / 5,35 * 100 = 18,69%
Dortmund: 1, / 1,40 * 100 = 71,43%

Gesamtwahrscheinlichkeit = 11,96% + 18,69% + 71,43% = 102,08% (Abweichung von 100% entspricht der Marge)

Auszahlungsquote = 100% / 102,08% = 97,96% (knapp 98% der Wetteinsätze werden wieder ausgezahlt)

Um die Marge aus den Quoten zu entfernen, muss die Originalquote durch die Auszahlungsquote geteilt werden.

Hamburger SV: 8,36 / 0,9796 = 8,534
Remis: 5,35 / 0,9796 = 5,461
Dortmund: 1,40 / 0,9796 = 1,429

Interpretation der echten Schlussquote

Wenn der Sportwetter Quote 1,42 auf Dortmund angespielt hat, wird das gesamte Dilemma offensichtlich: Offiziell ist die Closing Line geschlagen (1,42 > 1,40), doch die wahre Schlussquote nicht (1,42 < 1,429). Erst ab einer Mindestquote von 1,43 wird gemäß dem Erwartungswert im Beispiel ein hauchdünner Gewinn generiert. Ein Vergleich mit der sofort offensichtlichen Closing Line ist ein guter Ansatz, aber nicht ausreichend.
 

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Fazit: Closing Line vs. echte Schlussquote

Die vorangegangene Berechnung hat gezeigt, dass der Tipper Quoten ein gutes Stück über der Closing Line anspielen muss, um langfristig einen positiven Erwartungswert zu generieren. Noch nicht eingerechnet ist, dass wie eingangs angesprochen einzelne Teams besonders beliebt sind und deren Quoten daher bewusst tiefer angesetzt werden.

Es bedarf wirklich gut ausgewählter Wetten, um mit Sportwetten den Geldbeutel aufzubessern. Dennoch ist es für einige Tipper realistisch, langfristig erfolgreich zu sein. Schließlich ist man nicht gezwungen bei jedem Match Wetten einzugehen, sondern es gilt allein die klaren Fehlquotierungen auszunutzen.

Die Haupterkenntnisse des Artikels in der Übersicht:

  • Die Closing Line ist ein Maßstab für die faire Sportwetten-Quote
  • Die faire Schlussquote ist im Vergleich zur Closing Line um die Buchmacher-Marge bereinigt
  • einzelne Favoriten / Teams sind so beliebt, dass die Closing Line ein weniger guter Indikator ist

Eine Übersicht mit allen interessanten Informationen zu den Wettquoten, finden Sie in unserem Artikel: Rund um die Wettquote – Berechnung, Quotenvergleich, Sure Bets & Value Bets

Christoph Bauer

Christoph Bauer

Alter: 34 Nationalität: Deutschland Lieblings-Wettanbieter: Bet365

Circa 15 Jahre berufliche sowie private Wetterfahrung habe ich inzwischen angehäuft. Ein Faible für Zahlen sowie Wahrscheinlichkeiten, eine grundsätzliche Sportbegeisterung und antrainierte Geduld führten dazu, dass die Sportwettenaktivitäten über Jahre hinweg einer Art Nebenjob am Rande des Studiums gleichkamen.

Privat führte mich der Fußball als Groundhopper inzwischen in etwa 80 Länder. Von Fußabllspielen in Buenos Aires, Lesotho, Liverpool, Brunei Darussalam oder Barcelona war gefühlt jeder Kontrast dabei. Die Leidenschaft für den Chemnitzer FC als früherer Allesfahrer kam bei mir als Fußballromantiker durch die Ausgliederung der Profimannschaft in eine GmbH ein gutes Stück weit zum Erliegen.

Dass Sport aber doch maximal die schönste NEBENsache ist, musste ich erfahren, als ich für ungefähr 2,5 Jahre an einer als unheilbar geltenden Krankheit litt und es einem Wunder entspricht, wieder gesund als Familienvater im Leben zu stehen. Gott sei alle Ehre!   Mehr lesen