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Den Bestätigungsfehler bei Sportwetten vermeiden

Wie Bestätigungsfehler die Rendite zerstören

Es gibt bei Sportwetten kaum etwas, was schlimmer ist als “Bestätigung”. Zumindest zu viel davon, wenn es um gerechtfertigte Bestätigung geht. Aber es kann auch Bestätigung geben, die eigentlich gar keine ist, zumindest nicht direkt. Unter dem Begriff Bestätigungsfehler verbirgt sich ein psychologischer Effekt, der nur Informationen herauspickt, welche die eigene Ansicht bestätigen. Das ergibt ein verzerrtes Bild bei der Analyse und kann letztendlich auch gefährlich bei Sportwetten werden. Davor geschützt ist im Grunde niemand, aber der Effekt lässt sich deutlich einschränken.

Der Bestätigungsfehler als Grundfehler bei Sportwetten

Sofern eine Münze nicht gezinkt ist, bedarf es keiner langen Analyse. Am Ende kann genauso gut aus dem Bauch heraus die Entscheidung für Kopf oder Zahl getroffen werden. Das ist bei Sportwetten anders. Da gibt es verschiedene offensichtliche Faktoren, die zum Ergebnis führen und dementsprechend auch zu einer gekonnten Analyse. Diese Faktoren haben nichts mit dem Bauchgefühl, sonstigen Emotionen oder der Liebe zur Lieblingsmannschaft zu tun. Kurzum: Die Faktoren, die bei der Analyse oder Prognose für ein Spiel eine Rolle spielen, können objektiv betrachtet werden, unabhängig von den eigenen Befindlichkeiten. Nüchtern zu analysieren und zu bewerten, sind die Grundvoraussetzungen für erfolgreiche Wetten.

In der Realität sieht das oft anders aus. Vor allem Anfänger neigen zu dem Fehler, emotional an die Sache heranzugehen. Da wird das Bauchgefühl herangezogen, manchmal auch Argumente, die eigentlich gar nicht stichhaltig sind. Eine nüchterne Bewertung trennt den Anfänger vom Wettprofi!

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Wie zeigt sich der Bestätigungsfehler?

Wie der Bestätigungsfehler funktioniert, steckt schon im Begriff selbst. Es geht darum, sich Bestätigung für die eigene Meinung zu suchen. Die Gefahr dabei ist, dass die Gegenargumente außer Acht gelassen werden. Dieser Effekt ist unabhängig vom Kapitel Sportwetten weit verbreitet. Ein Tipper geht aus irgendwelchen Gründen davon aus, dass Mannschaft A gewinnt und sucht nun nach Faktoren, die dafür sprechen können, anstatt vielleicht Mannschaft B genauer zu analysieren.

Der Effekt funktioniert aber auch gegenteilig: Gegenargumente sind offensichtlich, sie werden aber teilweise übersehen oder nicht gesondert beachtet. Es kommt letztendlich nicht nur auf die Argumente pro und contra bei einem Tipp an, sondern auch auf die Gewichtung der einzelnen Argumente. Der Bestätigungsfehler führt zu einer stärkeren Gewichtung bei Pro und einer Abschwächung bei Contra.

Was als Fehler bezeichnet wird, ist im Grunde ein ganz normaler Prozess, der Informationen filtert. Das haben auch Versuche gezeigt, bei denen Testteilnehmer die Eigenschaften einer Frau aufzählen sollten. Vormals wurde dieselbe Frau für eine Gruppe als Bibliothekarin und für eine andere als Immobilienmaklerin vorgestellt. bei der ersten Gruppe blieben die extrovertierten Eigenschaften stärker im Gedächtnis, bei der zweiten waren es die introvertierten Eigenschaften. Das Gehirn erinnert sich eher an die Eigenschaften, die besser zu der Einordnung passten und die erwartet worden.

Falsche Urteile im Sport

Die Idee einer Person oder auch Mannschaft ist es, was die Sache so gefährlich macht. Wie im Versuch der Frau ein Stempel aufgedrückt wurde (Bibliothekarin oder Immobilienmaklerin), so neigt man auch im Sport solche Schubladen aufzumachen und Eigenschaften zuzuschreiben aufgrund der vormaligen Beschreibung. Das kann relativ harmlos damit anfangen, dass manche Teams als generell stark und favorisiert eingeschätzt werden, beispielsweise Bayern München, Barcelona oder Real Madrid. Das scheint noch offensichtlich, aber genauso gibt es Zuschreibungen, die merkwürdig aufgrund der Vergangenheit oder Erzählungen existieren. Beispielsweise das starke Auftreten in der Defensive bei italienischen Mannschaften, die große Kreativität bei Brasilien oder das Attribut der Turniermannschaft bei Deutschland. Was vielleicht auch tatsächlich mal irgendwann so war, muss längst nicht mehr stimmen.

Der Bestätigungsfehler bei Sportwetten

Es ergibt sich eigentlich von selbst, dass der Bestätigungsfehler zwingend zu vermeiden ist. Die verzerrte Selektierung von Informationen führt zu einer schwächeren Berechnung der Wahrscheinlichkeiten und damit zu einem schwächeren Gesamtergebnis, als mit einer nüchternen Analyse. Da können geringe Abweichungen schon große negative Folgen haben.

Wenn man bestimmte Informationen für Gegenargumente ausblendet, ist es so, als stünden diese Informationen nicht zur Verfügung. Jeder dürfte darin übereinstimmen, dass möglichst viele Informationen benötigt werden. Teilweise ist der Bestätigungsfehler aber noch schlimmer als gar keine Informationen zu haben. Letztere lassen sich als Faktor mit einberechnen, ersteres führen zu einer Verzerrung der vorhandenen Informationen.

Auch wenn es sich um einen normalen menschlichen Effekt handelt, der streckenweise sogar hilfreich sein kann, so ist er beim Sportwetten zu verbannen. Mit einigen Maßnahmen ist dem Fehler zu Leibe zu rücken und er zumindest abzumildern.

Bestätigungsfehler entmachten

Um die Prognose für ein Spiel aufzustellen, schauen Sportwetter auf die letzten Ergebnisse der Mannschaften. Dabei fallen in erster Linie Siege, Unentschieden und Niederlagen auf. Das ist an sich schon sehr grob, aber kann natürlich dennoch für Indizien herhalten. Eine Mannschaft, die zehn der letzten zehn Spiele gewonnen hat, darf schon in den Verdacht geraten, auch das nächste Spiel gewinnen zu können. Wichtig ist es aber, stets die gleiche Anzahl der letzten Spiele beider Teams zu betrachten.

Mannschaften zu bewerten, ist kein leichtes Unterfangen. Gewinnt ein Team dreimal in Folge, dann liegt der Verdacht nah, grundsätzlich positiver auf das nächste Spiel zu schauen. Wie undeutlich aber so eine Bewertung werden kann, zeigt sich, wenn beispielsweise Spiele verschiedener Wettbewerbe miteinander vergleichen sind. Vielleicht spielt eine Mannschaft aus einer schwachen Liga fünfmal in Folge national siegreich. Im sechsten Spiel trifft das Team international, beispielsweise in der Champions League, auf ein starkes Team einer starken Liga, welches immerhin vier von fünf Spielen gewann. Schnell ist klar, dass die Siege nicht so einfach miteinander verglichen werden können. Der einfache Umstand, dass es ein anderer Wettbewerb ist, beziehungsweise beide Teams normalerweise in unterschiedlichen Wettbewerben spielen, ist ein objektiver Fakt, der zwingend mit einfließen muss.

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Fazit – Bestätigungsfehler vermeiden mit einem Wettmodell

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Tipper dem Bestätigungsfehler am besten entkommen, wenn sie nicht einfach aus dem Bauch beziehungsweise aus der Luft heraus wetten. Lohnenswert ist ein Wettmodell mit verschiedensten Variablen. Beispielsweise können Tore und Torchancen als Variablen über einen gewissen Zeitraum erfasst werden, um so nur noch die Werte eintragen und nicht mehr selektieren zu müssen. Inzwischen sind xG (Expected Goals) Standard. Wettmodelle können natürlich ganz unterschiedlich funktionieren und ein schlechtes Wettmodell führt auch zu Verlusten, aber zumindest gibt es eine Stabilität bei der Einordnung von Informationen.

Ein Wettmodell aufstellen, ist ein guter Anfang. Wesentlich wichtiger ist aber eine regelmäßige Anpassung. Wer sein Wettmodell anpassen möchte, sollte ebenfalls nicht das Bauchgefühl heranziehen, sondern sich handfeste Werte dafür suchen, die die These stützen. Sollen beispielsweise Heimmannschaften generell stärker gewichtet werden, kann man sich die Tabellen der letzten Jahre anschauen und erarbeiten, ob die Teams durchschnittlich tatsächlich zu Hause mehr Punkte gesammelt haben und wie viele genau.

Eine Übersicht über alle Sportwetten Empfehlungen, Wetttipps und Strategien finden Sie in unserem Artikel: Wettempfehlungen, Tipps & Strategien in der Übersicht