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Boxen

Aleksandar Rakic: Vom Wiener Fußballplatz auf den UFC-Thron?

Einen Schritt vom Titelkampf entfernt

Philipp Stottan  10. Mai 2021
UFC 259 Rakic
Aleksandar Rakic möchte die UFC im Sturm erobern. (© IMAGO / Bildbyran)

Österreichs MMA-Hoffnung Aleksandar Rakic hat bei der UFC Fight Night in der Nacht von 14. auf 15. Mai seine bislang größte Aufgabe vor sich.

Die Nummer drei in der Halbschwergewicht-Division trifft auf den erst im Oktober 2021 als Champion abgesetzten Jan Blachowicz. Mit einem Sieg gegen den Polen, stünde dem ersten UFC-Titelfight des Österreichers nichts mehr im Weg.

Ganz am Ziel ist er aber noch lange nicht. Champion, das will auch Rakic werden, aber nicht irgendeiner. Ein langer Weg der ihm bevor steht, aber einen ebenso langen Weg hat er bereits hinter sich.

 

Aleksandar Rakic: Vom Wiener Fußballplatz in die Ultimate Fighting Championship

Begonnen hat der am 6. Februar 1992 in Wien-Ottakring geborene Aleksandar Rakic, wie so viele Kinder in ihrer Jugend, mit Fußball. Doch das lastete ihn nicht genug aus, eine andere Sportart musste her: das Kickboxen.

Noch während er das Probetraining bei der Kickbox-Schule in der Nähe seines Wohnortes absolviert, hatte sein Vater bereits einen einjährigen Vertrag abgeschlossen, wie Rakic derstandard.at einst verriet. Ein Jahr später, im Alter von 14, hatte er bereits seinen ersten Kampf. Trotz erfolgreicher Karriere (u.a. Wiener Landesmeister) wurde ihm der Sport zu langweilig.

Auftritt Mixed Martial Arts. Mit 19 Jahren absolvierte er bereits seinen ersten Kampf, den er aber durch Aufgabe verlor. Es sollte für eine längere Zeit seine letzte Niederlage bleiben. Seine nächsten acht Kämpfe entschied Aleksandar Rakic für sich und konnte sich somit für höhere Aufgaben empfehlen.

 

Video: Der Aufstieg von Aleksandar Rakic in der UFC (Quelle: YouTube / UFC)

 

UFC-Debüt 2017: Rakic ist im MMA-Spitzensport angekommen

Sein Debüt in der UFC feierte Rakic am 2. September 2017 gegen den Veteran Francimar Barroso, das er per Decision für sich entscheiden konnte. Es folgten drei Siege en suite, eher der Österreicher erstmals seit acht Jahren wieder als Verlierer aus dem Oktagon steigen musste.

Und das überaus kontrovers, denn nach drei Runden im Kampf mit dem Schweizer Volkan Oezdemir entschied die Jury per Split-Decision gegen Rakic, obwohl dieser den Fight über weite Strecken dominierte.

Doch Aleksandar Rakic steckte nicht auf und durfte bei seinem nächsten Kampf, dem ersten in den USA, auch erstmals als Headliner fungieren. Sein Gegner war mit Anthony Smith auch ein respektierter Fighter im Halbschwergewicht, der zwei Kämpfe zuvor noch im Titelfight an Jon Jones scheiterte.

Rakic dominierte Smith über die vollen drei Runden, weshalb die Jury diesmal zurecht den Kampf an den heute 30-Jährigen gab. Belohnung war Rang vier in der Division und ein weiterer Schritt in Richtung Titelkampf.

 

Karriere durchgeplant: Aleksandar Rakic will hoch hinaus

Diesen Titelkampf hat “Rocket” Rakic auch fest im Blick. Generell hat der Wiener mit serbischen Wurzeln seinen Karriereweg bereits fest im Blick. Erster Schritt: Champion im Halbschwergewicht werden. Bei guten Leistungen könnte dieser Kampf noch 2022 ins Haus stehen.

Doch Rakic will nicht nur diesen Titel (plus erfolgreiche Verteidigung), sondern auch den Titel im Schwergewicht – ein Double-Champ (von Conor McGregor, dem ersten Champion dieser Art, auch “Champ-Champ” genannt). Bislang haben das nur fünf KämpferInnen geschafft.

Aber auch hier ist noch nicht Schluss.

Denn Aleksandar Rakic möchte nach seiner UFC-Karriere auch noch Profi-Boxkämpfe absolvieren. Boxen ist “seine erste Liebe” im Kampfsport, wie er gegenüber derstandard.at meinte und daher möchte er dorthin noch einmal zurückkehren. Auch eine eigene Kampfstätte nach der aktiven Karriere fasst der Österreicher ins Visier.

Am Weg dahin ist für Rakic zudem eines wichtig, nämlich MMA im deutschsprachigen Raum größer zu machen. “Die UFC braucht einen Repräsentant, wie zum Beispiel mich, der die UFC nach Österreich bringt und den Leuten zeigt, was das für ein cooler Sport das ist”, sagte Rakic in einem Video-Interview auf derstandard.at.

 

UFC on ESPN 36: Rakic muss gegen Jan Blachowicz ran

Für die langfristig-erfolgreiche Zukunft braucht es aber viele kleine Schritte, einen der ersten ging Rakic (14-2) am 7. März gegen die damalige Nummer zwei der Division Thiago Santos. Rakic gewann schlussendlich nach Punkten.

Die Fans waren mit seinen letzten zwei Auftritten nicht zufrieden, zu taktisch und auf Sieg bedacht, zu wenig Aktion wurde ihnen geboten. “Gegen Santos ist es nicht so gelaufen wie es die Fans erwartet haben, aber das Wichtigste ist zu gewinnen”, so der 30-Jährige gegenüber der UFC.

14 Monate ist Rakic ohne Fight in der UFC, auch weil das ursprüngliche Duell Rakic vs. Blachowicz im März wegen einer Verletzung des Polen verschoben werden musste.

Deshalb hatte “Rocket” viel Zeit an sich zu feilen: “Wir haben enorm hart gearbeitet und jetzt bin ich ein anderer Athlet als bei meinem letzten Kampf”, und diesmal soll es rund gehen: “Ich brauche eine großartige Performance, eine dominante Performance. Ich werde die Leute wissen lassen, dass ich als nächstes um den Gürtel kämpfe!”

Nach drei ehemaligen Title Challengern in Folge (Oezdemir, Smith, Santos) geht es nun zum ersten Mal gegen einen ehemaligen Champion. Dennoch ist Aleksandar Rakic bei den Buchmachern der Favorit für diesen Kampf.

“Ich weiß ich kann ihn ‘out-wrestlen’ und submitten, ihn KO schlagen oder über fünf Runden eine eine hohe Gangart gehen”, zeigt sich Rakic selbstbewusst.

Sollte er gegen den 39-jährigen Polen gewinnen, der vor seinem Titelverlust gegen Glover Teixeira fünf Siege in Folge holte, u.a. gegen Mittelgewicht-Dominator Israel Adesanya, könnte ein Titelkampf warten.

 

Conor McGregor Comeback 2022?

 

Davon abhängig ist jedoch der Ausgang vom Titelkampf von Halbschwergewicht-Champ Glover Teixeira und Herausforderer Jiri Prochazka bei UFC 275. Bei einem eindeutigen Sieg von einem der beiden, könnte Rakic als Nächster an der Reihe sein.

Bei einem knappen Ergebnis könnte aber auch ein Rematch zuvor angesetzt werden. Dennoch steht der Österreicher weiter in den Startlöchern.

Trotz zwei schwerer Knieverletzungen, nach denen er mit dem MMA bereits abschließen wollte, ist Rakic also am besten Weg in die Spitze.

Dank seiner vier Trainer (jeweils einen für Boxen, Jiu Jitsu, Ringen und Kondition) sowie seiner Familie – seit 2020 inklusive seinem Sohn – hat es Aleksandar Rakic bis hierhin geschafft. Und wer weiß wie weit er noch kommen kann.

 

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Philipp Stottan

Philipp Stottan

Alter: 30 Nationalität: Österreich Lieblings-Wettanbieter: Bet-at-home, Bet365

Das Thema Sport und all seine Facetten begleiten Philipp seit er denken kann, zu Uni-Zeiten kamen dann auch die Sportwetten hinzu. Nach diversen Stationen im Journalismus entschied er sich dann dazu, seiner Wett-Leidenschaft auch beruflich nachzugehen. Vor allem in den Bereichen Fußball sowie US- und Kampfsport, kann man sich auf seine angesammelte Expertise verlassen.   Mehr lesen