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Thomas Doll über U17 WM Finale: A-Nationalelf “kann sich was abschauen”

Steffen Peters  1. Dezember 2023
U17 WM Finale Thomas Doll Interview
Thomas Doll spricht mit der Wettbasis über das U17 WM Finale in Indonesien. (© IMAGO / Oliver Ruhnke)

Die deutsche U17 Nationalmannschaft steht nach einem bislang starken Turnier im WM Finale 2023. In Indonesien kämpft die Elf von Trainer Christian Wück am Samstag (13:00 Uhr, Sky) gegen Frankreich um den Weltmeistertitel.

Ebenso wie die Fußballfans in Deutschland freuen sich auch Wücks Trainerkollegen mit ihm und seiner Elf, darunter etwa Thomas Doll. Aktuell ist er als Trainer in Indonesien bei Persija Jakarta tätig.

Wie er die deutsche Junioren-Nationalmannschaft vor Ort erlebt und welche Chancen sie im U17 WM Finale hat, bespricht die Bundesliga-Legende im Wettbasis-Interview.

 

 

Thomas Doll vor U17 WM Finale: Deutschland “hat mich unglaublich gefreut”

 
Wettbasis: Die U17 der deutschen Nationalmannschaft macht gerade so viel Spaß. Sie hat das Finale erreicht, durch einen dramatischen Erfolg im Halbfinale, gegen Argentinien im Elfmeterschießen. Das Team von Christian Wück steht also im Finale und spielt am Samstag gegen Frankreich. Das ganze findet in Indonesien statt. Und in Indonesien ist Thomas Doll Trainer. Hallo Herr Doll.

Thomas Doll: Hallo, schöne Grüße nach Deutschland.

Sie sind bei Persija Jakarta unterwegs und verfolgen natürlich auch diese Weltmeisterschaft. Wie ist Ihr Eindruck von der deutschen Nationalmannschaft?

Großartig. Wenn man das Finale einer Weltmeisterschaft erreicht, Argentinien schlägt im Halbfinale, vor allen Dingen auch die Art und Weise, wie sie sich hier präsentieren. Das ist schon großartig.

Man hat gesehen gegen Spanien, dass die Spanier unglaublich viel Ballbesitz hatten, aber die Art und Weise, wie sie das taktisch umgesetzt haben vom Trainer, wie sie sich da gegenseitig motiviert haben, wie sie auch diese starke spanische Mannschaft am Ende dann bezwungen haben.

Das hat mich unglaublich gefreut, denn ich glaube, in den letzten Jahren waren die Erfolge nicht so groß und deshalb ist das ein ganz großes Ausrufezeichen, auch in die Welt hinaus, von der U17. Christian Wück macht einen überragenden Job, zusammen mit Jens Nowotny.

Und jetzt wartet noch mal ein ganz, ganz schweres Spiel gegen Frankreich. Frankreich hat ja schon eh und je top Nachwuchsmannschaften gehabt in den letzten Jahren. Aber ich glaube, auf dieser Erfolgswelle, auf der sie gerade schwimmen, ist alles möglich. Wir haben großartigen Zusammenhalt gesehen und da ist alles drin.

Ich hatte gestern auch noch Kontakt zu Christian Wück und habe ihm geschrieben, die Alten müssen aktuell von den Jungen lernen, das heißt die A-Nationalmannschaft von der U17. Würden Sie das auch so unterschreiben?

Naja, ich denke, was den Unterschied ausmacht, ist das, dass sie zurzeit ihr letztes Hemd für Deutschland geben. Etwas, wo man oben in den letzten Länderspielen nicht den Eindruck hatte. Wir haben hervorragende Fußballer in der A-Nationalmannschaft, aber wenn es hart auf hart kommt, dann taucht der ein oder andere mal ab.

Das ist ja das, was wir vermissen in solchen Spielen dann, wie jetzt zum Beispiel auch in Österreich. Nur Ballbesitzfußball, am Ende des Tages sind natürlich auch andere Tugenden gefragt. Die U17, die zeigt das natürlich. Aber selbstverständlich werden A-Nationalspieler nicht von U17 Nationalspielern lernen.

Das wäre dann doch ein bisschen zu viel. Da sind ja auch Weltklassespieler drin. Aber die Art und Weise, wie sie als Team auftreten, wie sie Deutschland repräsentieren, da kann man sich schon was abschauen. Vielleicht sieht der eine oder andere, der dann wieder zur A-Nationalmannschaft fährt, was möglich ist, wenn man wirklich am Ende des Tages alles gibt und nicht vielleicht dann schon wieder ans nächste Club-Spiel denkt.

 

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Thomas Doll über die talentierten Diehl, Harchaoui und Moerstedt

 
Wie würden Sie mit Justin Diehl umgehen? Das ist ein Talent beim 1. FC Köln, spielt offensiv. Wäre das schon einer für den Kader der Profis?

Das ist immer eine gefährliche Situation. Viele werden ihn wahrscheinlich jetzt auch fordern. Köln spielt zurzeit keine gute Bundesligasaison und dann so einen Spieler, in einer Phase wo es gar nicht gut läuft, dann da rein zu werfen.

Oft ist es für einen jungen Spieler richtig, richtig gut, wenn es auch gut läuft im Team. Dann ist es natürlich viel einfacher, Fuß zu fassen und die Erwartungshaltung ist natürlich auch eine ganz andere.

Aber wenn ein Spieler richtig gut ist und das sieht man ja in den Trainingseinheiten. Ich meine, bei Barcelona spielt ein 16-jähriger auf der rechten Seite und der spielt auch in der Nationalmannschaft von Anfang an.

Wenn einer richtig gut ist, das haben wir ja gesehen bei Florian Wirtz oder auch bei Musiala, dann spielt er über kurz oder lang. Das wird dann einfach so sein. Das sieht man ja dann auch in den Trainingseinheiten und in den Freundschaftsspielen. Dann spielt so ein Junge auch und das entscheidet sich ja dann auch.

Das wird ja jetzt nicht so sein, dass wenn Deutschland als Weltmeister zurückkommt, jetzt jeder Spieler aus der Mannschaft irgendwo dann auch gleich in die Bundesliga kommt. Dafür ist der Schritt dann doch noch ein bisschen groß.

Gilt das Gleiche für Harchaoui? Der ist ja auf der Sechser-Position extrem selbstbewusst und hat gute Lösungen.

Er muss das dann zeigen natürlich auch, weil der nächste Schritt ist ja dann aus dem Jugendfußball raus in den Männerfußball. Wenn man dann fußballerische Qualität auch noch mit dieser Frechheit paart und dann auch im Männerfußball, wo es ja doch noch einen Tick schneller ist, wo du wenig Zeit hast im zentralen Mittelfeld, da werden sich die Jungs weiterentwickeln.

Sie sehen ja in den Trainingseinheiten, ob sie da mithalten können oder ob sie abfallen. Das entscheidet dann nachher am Ende des Tages jeder Spieler auch für sich und natürlich der Trainer, der ihnen die Chance gibt. Aber die Voraussetzungen haben die Jungs.

Sie stehen im Finale der U17 WM, da ist schon der eine oder andere richtig gute Kicker dabei. Bei Brasilien, Argentinien, Frankreich, da sind Jungs dabei, die werden wir in ein paar Jahren auf ganz hohem Level sehen.

Jetzt haben wir ja immer ein Problem mit der Mittelstürmer-Position. Max Moerstedt, der das 3:2 gestern geköpft, hat von Hoffenheim, ist das perspektivisch der Mittelstürmer der deutschen Nationalmannschaft?

Ich freue mich immer, wenn so ein Junge so wichtige Tore erzielt. Aber noch einmal, Junioren-Bundesliga ist wirklich was ganz, ganz anderes, als nachher in den Männerfußball zu kommen. Aber ein Mittelstürmer, der wichtige Tore erzielt, auch in dieser Altersklasse, der hat was.

Der hat eine Torriecher, der hat Wucht und warum nicht? Also ich meine, wir sehen ja gerade, wie wichtig Niclas Füllkrug im Sturmzentrum ist. Er hat eine sensationelle Quote. Das freut mich unglaublich, nach seinen schweren Verletzung und vielleicht ist das der nächste, der nachkommt.

Thomas Doll, vielen Dank für dieses tolle Gespräch und dass Sie sogar das Training jetzt mal zehn Minuten nach hinten geschoben haben in Jakarta.

Vielen Dank.

 

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Steffen Peters

Steffen Peters

Alter: 31 Nationalität: Deutschland Lieblings-Wettanbieter: Bwin

Schon seit mehr als einem Jahrzehnt schreibt Steffen journalistisch über die verschiedensten Sportarten. Seine größte Expertise besitzt er im Fußball, Eishockey, Motorsport und Handball. Bei der Wettbasis ist er neben dem Erstellen von Testberichten vor allem im News-Bereich tätig.

Privat tippt Steffen gerne auf Kombiwetten und vor allem auf Partien aus dem südamerikanischen Raum. In seinem eigenen Blog schreibt er zudem über alle möglichen Geschehnisse über die Top-Ligen aus Brasilien, Argentinien und Co.   Mehr lesen