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(23) Guidos Guide: Bundesligabegleiter

Von besonderen Anstrengungen muss man sich erstmal erholen. So kommt es, dass Guidos Guide in dieser Woche erst am Mittwoch erscheint. Dafür aber mit neuem Elan und rundum erholt von einigen nervtötenden Bundesligabegleitern.

Bundesligabegleiter? Ja, so wollen wir die beiden Hauptdarsteller dieser Ausgabe von Guidos Guide nennen. Leider sind sie nicht zum ersten Mal der Fokus unseres Zorns, leider werden sie es vermutlich nicht zum letzten Mal sein und leider haben wir kein driekten Einfluss in ihr Schaffen. Doch bevor wir uns diesen beiden Bundesligabegleitern zu wenden, wollen wir uns über die Begrifflichkeit im Klaren sein.

Ein Bundesligabegleiter: Was ist das eigentlich? Nun, über den Terminus "Bundesliga" müssen wir nicht diskutieren. Dass wir die höchste deutsche Spielklasse meinen, weiß jeder. Viel interessanter ist der zweite Teil des Begriffs: "Begleiter". Der Begleiter an sich erfüllt eine begleitende Funktion (1). Ein Begleiter hat im Normalfall nicht wirklich etwas mit dem Kern der Sache zu tun (2), das heißt auch ohne ihn laufen die grundlegenden Abläufe, allerdings laufen sie einfacher bzw. besser, wenn der Begleiter eingreift oder unterstützend zur Seite steht (3). Er sollte auffallend zurückhalten agieren, also wenn überhaupt nur durch seine Zurückhaltung auffallen (4).

Wir haben nun die vier wichtigsten Punkte, die einen "Begleiter" ausmachen, herausgestellt. Um diese Thesen vor ihrer weiteren Anwendung zu prüfen, testen wir ein praktisches Beispiel: Flugbegleiter.
Ihre begleitende Funktion ist es, dem Fluggast während des Flugs zur Seite zu stehen, ihn also zu begleiten. Sie haben nicht wirklich etwas mit dem Kern der Sache zu tun, also das Flugzeug würde auch ohne sie fliegen und der Fluggast im Normalfall auch ohne sie ankommen. Wenn sie allerdings eingreifen, wird der Flug erheblich angenehmer und durch ihre zuvorkommene Art erleichtern sie viele Abläufe im Flugzeug und ermöglichen dem Fluggast eine angenehme Reise. Ein Flugbegleiter drängt sich nicht in den Vordergrund und fällt durch Zurückhaltung auf.

Die ersten realen Probanden dieser Thesen werden Babak Rafati und Marcel Reif sein. Beide fielen zuletzt durch schlechte aber leider gewohnte Leistungen auf. Babak Rafati gelang es das Spiel zwischen dem VfB Stuttgart und dem FC Schalke 04 gekonnt für die Stuttgarter zu entscheiden – wer sich erinnert, kann diese Eindrücke auch beim Spiel Nürnberg gegen Broussia Mönchengladbach vor einigen Wochen belegen. Marcel Reif wird verdächtig konsequent den Unterhaltungswert von Spitzenspielen mit unwirklichen Kommentaren zu verunreinigen: Letzten Tatorte sind Mainz 05 gegen Bayern München und Barcelona gegen Arsenal London.

Nervtötende Bundesligabegleiter (1) Babak Rafati:

Im Folgenden werden die oben ermittelten vier Grundprinzipien des Bundesligabegleiters an Babak Rafati überprüft.

(1) Begleitende Funktion: Neutrale Beobachtung und Bewertung regelkonformer oder regelverstoßender Handlungen auf dem Spielfeld, kurz Schiedsrichter

(2) Hat nichts mit dem Kern der Sache zu tun: Trifft hier zu, denn auch ohne Babak Rafati läuft ein Fußballspiel. Man kann also von einem Begleiter im engeren Sinne sprechen.

(3) Mit seiner Unterstützung wird es besser: Hier kommt es bei Babak Rafati zum ersten Problem, denn noch hat keine Studie erwiesen, dass ein Fußballspiel in irgendeiner Form geregelter oder gar fairer abläuft nur weil Babak Rafati mit Pfeife im Mund auf dem Spielfeld rumturnt. Beim dritten Punkt sind demnach erste Zweifel zu äußern.

(4) Zurückhaltung: An dieser Stelle muss man Vorsicht walten lassen: Die Wörter "Rafati" und "Zurückhaltung" sind ohne Anführungszeichen unter keinen Umständen in einem Satz zu benutzen. Man kann mit einem Würfel ja auch keine "Sechs" und eine "Eins" gleichzeitig würfeln, das ist schlicht unmöglich. Es soll sogar erste Statistiken geben, die andeuten, dass Rafati mit seiner Zurückhaltung so sparsam umgeht, dass es noch nie einem Favoriten gelungen ist, ein Spiel gegen mit Babak Rafati zu gewinnen.

Ergebnis der Studie: Babak Rafati spielt sich – entgegen seiner eigentlich begleitenden Funktion, siehe Punkt (1) – immer wieder in den Mittelpunkt (siehe 4). Obwohl das Spiel auch ohne Rafati laufen sollte (siehe 2), sieht er sich gezwungen massiv Einfluß auf den Spielverlauf zu nehmen (siehe 4). Leider kommt er seiner begleitenden Funktion, durch die das Spiel fairer und geordneter laufen sollte (siehe 2), nicht nach und verstößt mindestens ein Mal pro Spiel gegen seine Neutralität (siehe 1).

Fazit: Dieser Mann ist ein nervtötender Bundesligabegleiter. Wir empfehlen eine sofortige Trennung von diesem Arbeitnehmer – auf dass jemand anderes eine Chance bekommt. Um Herrn Rafati nicht in die Abgründe der Arbeitslosenstatistik aufnehmen zu müssen, schlagen wir eine Neueinstellung beim ZDF Sportstudio vor. Beispielsweise eine Expertenrunde zum "Pfiff des Tages" zusammen mit Kathrin Müller Hodenstein Hohenstein, könnte man unter der Rubrik "Pfeife des Tages" neu aufpeppen.

Nervtötende Bundesligabegleiter (2) Marcel Reif:

(1) Begleitende Funktion: Neutrale Beobachtung und nicht zwingende Bewertung der Vorkomnisse auf dem Spielfeld, unter Umständen mit seichten subjektiven Einflüssen, allerdings immer ohne großflächige Meinungsmache, kurz Kommentator

(2) Hat nichts mit dem Kern der Sache zu tun: Trifft hier zu, denn Marcel Reif hat absolut nichts mit den Fußballspiel an sich zu tun. Auch die weiterführende Fernsehübertragung eines Fußballspiels funktioniert ohne ihn.

(3) Mit seiner Unterstützung wird es besser: In diesem Punkt muss von einem starken Wiederspruch gesprochen werden. Es sind sogar mehr als nur Ansätze für eine Antiproportionalität zu finden, das heißt: Je weniger Reif, desto besser das Produkt. Durch gelegentliche technische Probleme der TV-Sender ist aufgefallen, dass sogar mittelmäßige Fußballspiele deutlich an Unterhaltungswert gewinnen, wenn man nur die Atmosphäre im Stadion wahrnimmt und auf Herrn Reif komplett verzichtet.

(4) Zurückhaltung: Nein, Herrn Reif können wir leider keine Zurückhaltung attestieren. Mit teilweise – besonders bayrischer – extremer Subjektivität befindet er sich fern ab von jeglichen Grundregeln der neutralen Beobachtung oder gar Zurückhaltung. Leider drängt sich Marcel Reif dem Zuschauer immer wieder unschön auf, indem er mehr als schwachsinnige Theorie aufstellt, bespielsweise übern den "Albtraum gegnerischen Ballbesitzes im Camp Nou", wo es unter den Zuschauern "verpönnt ist, dass der Gegner den Ball hat, das darf nicht sein". Solche Aussagen bedürfen keinem weiteren Kommentar.

Ergebnis der Studie: Marcel Reif versteht die Übertragung eines Fußballspiels, die er eigentlich nur kommentieren soll (siehe 1), eher als die Übertragung seiner eigenen Stimme und Person mit einem Fußballspiel im Hintergrund. Herr Reif verliert damit jeglichen Respekt hinsichtlich seiner begleitenden Funktion (siehe 1) und steht mit seiner Auffassung vollkommen im Widerspruch mit dem Kern der Sache (siehe 2). Er fällt des Öfteren durch krasse Fehleinschätzungen der zu kommentierenden Situation auf (siehe 4) und muss sich selbst taktische Unkenntnis ("So war das bei uns in der D-Jugend nicht") und starke Meinungsmache vorwerfen lassen. Leider lenkt Reif mit seinen unpassenden Kommentaren zunehmend vom Spielgeschehen ab, worauf der Zuschauer mit Ablehnung reagiert und sich in der Folge nur noch über den Kommentator aufregt (siehe 4).

Fazit: Jedes Spiel ohne Reif, ist ein gutes Spiel. Wir raten allerdings dringend von einer beruflichen Veränderung ab, da wir erhebliche kognitive Mängel beim Probanden vermuten und davon auszugehen ist, dass jedes andere Tätigkeitsfeld zu einer massiven Überforderung der Fähigkeiten von Herrn Reif führen wird. Daher empfehlen wir eine Versetztung in die Lokalsportredaktion von Bayern 3. Sollte aufgrund persönlicher Eindrücke eine Besserung im Bereich des Möglichen sein, empfehlen wir ein stummes Praktikum bei Wolff-Christoph Fuss.

Bei Guidos Guide geht es jeden Dienstag um den letzten Bundesliga-Spieltag, den internationalen Fußball, sowie um aktuelle Stammtischthemen, die sich mit dem Lederball beschäftigen. Und natürlich Guidos Meinung.