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(65) Guidos Guide: Der falsche Rauswurf

Warum der HSV Slomka nicht hätte entlassen dürfen

Bei Guidos Guide geht es bei gegebenen Anlässen um die Bundesliga, den internationalen Fußball, sowie um aktuelle Stammtischthemen, die sich mit dem Lederball beschäftigen. Und natürlich um Guidos Meinung.

Nach dem 3. Spieltag ist es in der höchsten deutschen Spielklasse zum ersten Personalwechsel auf der Trainerbank gekommen. Der Hamburger Sportverein hat sich von Mirko Slomka getrennt und setzt nun auf Josef Zinnbauer, der zuvor die 2. Mannschaft der Norddeutschen betreut hatte. Der HSV ist mit einem Unentschieden in Köln in die Saison gestartet (0:0) und hat sich danach zu Hause gegen Paderborn blamiert (0:3). Nachdem man gegen beide Aufsteiger nicht gewonnen hatte, reichte es auch am 3. Spieltag in Hannover nicht zu einem Sieg (0:2). Ohne eigenes Tor stehen die Hamburger vor dem 4. Spieltag mit einem Punkt aus drei Spielen am Ende der Bundesliga Tabelle. Doch rechtfertigt diese Siutation den Rauswurf von Mirko Slomka? Kurz nachdem die Nachricht öffentlich wurde, erhielt ich einen Anruf meines Freundes Guido.

“Ich weiß nicht, ob ich lachen oder weinen soll”, begann Guido unser Telefonat, “ich habe den Beiersdorfer-Transfer im Sommer so gefeiert und in ihm das Symbol für den Aufschwung der Hamburger gesehen, und jetzt nach drei Spieltagen geht es genauso weiter wie vorher. Der HSV ist schon wieder im Chaos angekommen. Die erhoffte Ruhe und Kontinuität ist schon im September wieder kaputt. Ich kann das nicht nachvollziehen.” “Hättest du Slomka nicht entlassen?”, fragte ich Guido, dessen Stimmlage zwischen Ratlosigkeit, Unverständis und Wut schwankte.

“Beiersdorfer darf Slomka zum jetzigen Zeitpunkt nicht entlassen. Es ist inkonsequent und zeigt, dass der HSV immer noch kein Konzept hat – auch nicht mit Beiersdorfer.”, antwortete Guido. “Die Leistungen des HSV lassen nicht erkennen, dass es besser wird, als in der letzten Saison”, sagte ich. “Beiersdorfer hat personell viel verändert beim HSV, doch auf der Trainerbank hat er im Sommer auf Kontinuität gesetzt. Betrachtet man die letzten Monate seitdem Beiersdorfer zum HSV gekommen ist in der Totalen, kann es hinsichtlich der Trainerbank nur zwei Optionen geben: Entweder Beiersdorfer hat analysiert, dass der Trainer in Hamburg Teil des Problems und nicht der Lösung ist oder er hält den Trainer für fähig. Aufgrund der desolaten Rückrunde, in der Slomka durchaus den zeitlichen Rahmen gehabt hat, um die Mannschaft zu verbessern und den negativen Trend zu stoppen, hätte ich durchaus verstehen können, wenn sich Beiersdorfer von Slomka in der Sommerpause getrennt hätte. Dies hat er jedoch nicht getan. Das bedeutet, Beiersdorfer hat Slomka für den richtigen Mann für die neue Saison gehalten. Während der Sommerpause hat Beiersdorfer mit frischem Geld große Veränderungen im Hamburger Kader unternommen. Diese Veränderungen sind teilweise erst sehr spät zur Mannschaft gestoßen und waren zu Beginn nur bedingt einsatzbereit. Es ist demanch nicht zu erwarten, dass der personelle Umbruch schon am 3. Spieltag Früchte trägt. Zumal die Hamburger in Hannover durchaus hätten punkten können und auch gegen Köln leichte Vorteile hatten. Diese Mannschaft ist auch ohne die Neuzugänge nicht drei Mal abgeschlachtet worden. Beiersdorfer hat sich in der Sommerpause also für Slomka und für neues Spielermaterial entschieden, entlässt Slomka aber bevor dieser das neue Spielermaterial integrieren kann. So etwas nenne ich konzeptlosen Aktionismus. Seine nächste Option ist nun auch noch der Trainer der 2. Mannschaft, der auch schon in der Sommerpause zur Verfügung gestanden hätte. Dieses schlechte Management von Beiersdorfer hat nun zur Konsequenz, dass es die Arbeit des neuen Trainers insofern erschwert, als dass dieser nun zehn Wochen weniger Zeit hat, die Mannschaft zu formen.”, sagte Guido.

“Im Grunde schätze ich Beiersdorfer und es fällt mir schwer zu glauben, dass er hundertprozentig hinter dieser Aktion steht. Zu seiner Verteidigung fällt mir jedoch nur ein, dass ihm eventuell der Aufsichtsratsvorsitzende, der enge Kontakte zu Investor Kühne pflegt, reingeredet hat.”, sagte Guido am Ende unseres Telefonats.