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Wett-Empfehlungen

Vorsicht vor der Verdopplung von Einsätzen nach Verlusten

Sind Martingale ein erfolgsversprechendes System?

Charlie Temming  17. Oktober 2019

Bei Sportwetten werden regelmäßig von vielen Menschen diverse Fehler begangen, was schon bei der Sichtweise anfangen kann, was Sportwetten genau sind oder worum es gehen sollte. Ein wirklich klassischer, aber auch gefährlicher Fehler ist der verdoppelte Einsatz, um Verluste auszugleichen. Warum das Martingale-System auch bei Sportwetten nicht funktioniert, wird nachfolgend erklärt.

Die Gefahr hinter der Einsatzverdopplung

Die Idee hinter einer verdoppelten Wette besteht darin, Verluste sofort wieder auszugleichen und die Gewinnzone zu erreichen. Die Einsätze werden daher schnell im Affekt abgegeben. Es gibt aber auch ein ganzes System, das auf dieser Idee beruht. Das nennt sich Martingale System, das beim Roulette anzutreffen ist. Es geht darum, auf eine einfache Chance von beinahe 50/50 zu setzen. Im Verlustfall wird der Einsatz verdoppelt. Damit ist der Einsatz der vorangegangenen Wette zurückzuerobern. Notfalls eben auch beim übernächsten Mal. Erst wenn eine Runde gewonnen wurde, geht es wieder mit dem kleinen Einsatz von vorn los.

Relativ einfach lässt sich die Schwachstelle an dem System erkennen, die dem Zufall ein Gedächtnis zuspricht. Ganz nach dem Motto: Man kann ja nicht immer verlieren. Das ist allerdings ein Trugschluss, denn rein faktisch kann sehr wohl immer Zahl kommen, bis der “Kopf”-Tipper keinen Cent mehr im Geldbeutel hat.

Ein Problem ist, dass sich die Einsätze exponentiell steigern. Es wird nicht etwa bei einer Reihe von Verlusten 1€, 2€, 3€, 4€ und so weiter gesetzt, sondern 1€, 2€, 4€, 8€, 16€, 32€. Bei einer gleichmäßigen Steigerung droht schon bei Wette zehn ein schwindelerregender Einsatz von 512€. Entsprechend können die Einsätze irgendwann sehr schnell hoch sein und dazu führen, dass die Reserven enden und das ganze System in die Brüche geht. Das kann vor allem auch deshalb passieren, weil der Wettanbieter Limits setzt, sodass sich eine Verdopplung ausschließt.

Die Wahrscheinlichkeit dafür ist auch nicht gering, denn in der Häufigkeit des Spielens kann es auch passieren, dass sehr oft hintereinander verloren wird, genauso wie zehnmal in Folge Rot beim Roulette kommen kann oder sogar eine bestimmte Zahl auf einem Würfel. Es gibt Berichte aus dem weltberühmten Glücksspielladen in Monaco, in dem mehr als 50x in Serie nur eine Farbe am Roulette-Tisch das Licht der Welt erblickte. Bereits bei Wette 20 wäre ein theoretischer Einsatz in Höhe einer siebenstelligen Summe notwendig, um den einen Euro aus der Ursprungswette zu gewinnen und vorangegangene Einsätze wieder in das Portmonee zu bringen.

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Martingale: geringe Wahrscheinlichkeiten können eintreten

Es ist wie bei den Wetten selbst: Eine geringe Wahrscheinlichkeit bedeutet nicht, dass das Ereignis nicht eintritt, sondern nur, dass es etwas wahrscheinlicher nicht eintritt. Das Verdoppeln der Einsätze erinnert ein bisschen daran, sein gesamtes Wettkapital auf einen Favoriten zu setzen. Das kann bis zu einem gewissen Grad gutgehen, aber es muss nur einmal schiefgehen, um große Probleme zu erwirken. Von einer 50%-Gewinnwahrscheinlichkeit bei einer Wette oder auch einem Münzwurf ausgehend, senkt sich natürlich die Wahrscheinlichkeit einer gewissen Kombination, je mehr Ereignisse eintreten.

Bei Kopf oder Zahl einer Münze gibt es die beiden Wahrscheinlichkeiten von 50%. Diese 50% gelten bei jedem Wurf, unabhängig davon, was zuvor geworfen wurde. Dass ein Glücksspieler Kopf wirft, hat eine Wahrscheinlichkeit von 50%. Dass daraufhin wieder Kopf folgt, also die Kombination “Kopf folgt auf Kopf” liegt dann nur noch bei 25%. Bei Kopf, Kopf, Kopf liegt die Wahrscheinlichkeit bei 12,50%. Der Clou aber: Auch die Kombination Kopf, Zahl, Kopf liegt bei 12,50%.

Man muss sich mehrere Wetten in Folge als eine Art Kombi vorstellen, deren Wahrscheinlichkeit zwar an sich gering ist, aber darum geht es nicht. Es geht nur um den einen bestimmten Fall. Die bestimmte Kombination Kopf, Kopf, Kopf wird also wahrscheinlich in einem von acht Fällen eintreten. Das klingt gering, aber kann passieren. Das Risiko ist vorhanden, selbst mit geringer Wahrscheinlichkeit. Das Problem: Entsprechend steigert sich auch der Verlust in einem solchen Fall.

Hilft eine Veränderung der Quote, um aus der Spirale zu fliehen?

Nun gibt es nicht immer das einfache Prinzip von Wettquoten im Bereich 2.00, um leicht in diesem System zu rechnen. Manche empfehlen auch, erst recht mit hohen oder niedrigen Quoten zu spielen. Allerdings geht auch diese Rechnung nicht auf und ändert am Grundproblem nichts. Bei niedrigen Wettquoten müssen die Einsätze steigen, was im schlimmsten Fall noch höheren Verlust bedeutet. Dagegen sinkt bei hohen Wettquoten die Gewinnwahrscheinlichkeit rapide ab.

Denkbar wäre es bei Sportwetten, immer auf die stärkste Mannschaft der Liga zu wetten. In Deutschland Bayern München oder in Italien Juventus Turin. Aber die Quoten der Anbieter sehen dann auch entsprechend so aus, dass man schon sehr hohe Einsätze spielen muss, um verlorene Einsätze zurückzugewinnen. Die Einsätze steigen umso höher, da sie wesentlich höher als bei 2.00er Quoten sein müssen. Jeder weiß, auch wenn es selten vorkommt, dass auch solche Teams hin und wieder 2-3 Spiele in Folge nicht gewinnen.

Fazit – Wetteinsätze verdoppeln (Martingale)

Wer sich das Verdoppeln als Strategie erwählt, wird es wohl oft spielen. Entsprechend kann dann auch der eine unerhoffte Fall eintreten, in der eine hohe Kombination von Niederlagen eintritt und man sich nicht noch mal mit einem höheren Gewinn retten kann. Dabei ist es egal, ob zuerst auf Unentschieden gesetzt wurde, auf hohe oder niedrige Quoten. Das Prinzip bleibt gleich.

 

Eine Übersicht und Informationen auf der Wettbasis, die sich mit den Thema Wettsucht und Spielmanipulation beschäftigen, finden Sie in unserem Artikel: Verantwortungsvoll Wetten – Spielsucht & Wettmanipulation