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Die Eckpfeiler des Sportwettens – ein erfolgreicher Tipper im Interview

Was zeichnet einen guten Sportwetter aus?

Christoph Bauer  23. Oktober 2019

Es ist nicht leicht, aussagekräftige Statistiken darüber zu finden, wie erfolgreich Sportwetter sind. Die Quote der langfristigen Verlierer schwankt je nach Quelle zwischen 90 und 98 Prozent. Schuld sind in den allermeisten Fällen aber nicht die unbezwingbaren Wettanbieter, sondern nicht eingehaltene Grundtugenden wie Disziplin, Bankroll-Management, Value-Analyse und Wettanbieter-Auswahl. Wir haben kürzlich ein Interview mit einem Tipper geführt, der seit zehn Jahren im Wettgeschäft tätig ist und in den letzten acht Jahren stets eine positive Bilanz schrieb, ohne hauptberuflich im Wettsport engagiert zu sein. Er hat uns ein wenig aus dem Wettleben erzählt und die wichtigsten Faktoren zusammengetragen, die ein erfolgreicher Tipper mitbringen muss.

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Wann und wie hattest Du Deine ersten Erfahrungen mit Sportwetten?

Antwort: Werbung für Sportwetten sieht man heutzutage im TV regelmäßig. Das war vor knapp zehn Jahren noch etwas anders, aber auch damals wuchs schon im Jugendalter die Vorfreude auf Sportwetten aufgrund manch Werbung in den Medien. Im Gegensatz zu manch anderen Tipper habe ich aber nicht schon Papa überredet, für mich eine Wette zu spielen. Der Startschuss erfolgte erst mit dem 18. Geburtstag. An dem Tag holte ich mir im Supermarkt eine 10€ Paysafecard und zahlte bei Expekt ein. Damit ging es los.

Welches Kapital verwaltest Du und wie viel verdienst Du ungefähr?

Antwort: Detaillierte Antworten möchte ich an der Stelle nicht geben. Fakt ist: Ich lebe nicht vom Wetten, aber verdiene mir damit durchaus einige Scheine – und dies auch regelmäßig. Im letzten Jahr endeten 11 von 12 Monaten im Plus. Der „Verlustmonat“ war fast +-0. Es sei aber auch erwähnt, dass die eingeführte Besteuerung von Wetteinsätzen in Deutschland die Gewinne in den Boden gedrückt hat. Noch bis Mitte 2012 war es wesentlich leichter, schwarze Zahlen zu realisieren.

Was machst Du anders als die breite Masse?

Antwort: Das ist in meinen Augen die wichtigste Frage. 😉 Es geht darum, sich aus der Masse hervorzuheben. Fast jeder Spaßtipper stellt 4-5er Kombis mit Chelsea, Real, Bayern etc. zusammen. Ich hingegen wette fast nur auf Außenseiter. Natürlich nicht bei jedem Team, welches nicht bis drei auf den Bäumen ist. Ich bin aber grundsätzlich überzeugt, dass in Außenseiterquoten tendenziell eher eine Value-Wette steckt. Hintergrund ist, dass die Wettanbieter wissen, dass die Masse gern auf die Favoriten tippt und die Quoten auf die üblichen Kandidaten daher noch tiefer angesetzt werden. Am Rande erwähnt sei, dass ich fast ausschließlich Einzelwetten spiele.

Ein weiterer wichtiger Baustein ist, dass ich versuche, Emotionen beim Wetten auszublenden. Wenn man es schafft, sich über unglücklich verlorene Wetten kaum mehr zu ärgern, weil man genug Selbstvertrauen besitzt um zu wissen, dass man nach 100-200 Wetten in aller Regel deutlich im Plus ist, dann hat man praktisch schon gewonnen. Außerdem schließe ich keine Teams aus persönlichen Gründen aus. Ausgerechnet die Vereine, die mir sehr wenig zusagen, haben interessanterweise in der Vergangenheit für hohe Gewinne gesorgt.

Eine spezielle Vorliebe von mir ist zudem noch das Traden von Quoten vor dem Anpfiff. Es geht also darum, die Entwicklung von Wettquoten im Vorfeld eines Spiels vorherzusagen. Da dort nur geringe Veränderungen auftauchen, können solche Trades mit 10-20x so hohen Einsätzen angespielt werden, wenn das Kapital da ist. Der Wettgewinn steht dann im Idealfall bereits vor dem Anpfiff fest und Glücksfaktoren wie ungerechtfertigte Elfmeter oder Pfostenschüsse spielen keine Rolle mehr.

Welche Sportdisziplinen spielst Du?

Antwort: Zu 80 Prozent konzentriere ich mich auf Fußball (vorwiegend Deutschland). 15 Prozent machen in etwa Tennis (WTA) aus und der Rest ist gestreut (Politikwetten, Formel 1, Darts, NFL). Letztendlich ist es aber wichtig, ein gewisses Spezialgebiet zu finden und daher nicht in zu vielen Sportarten / Ligen zu wetten. Die genannten fünf Rest-Prozent entsprechen daher eher kleineren Versuchen um zu testen, ob ich doch auch abseits vom Fußball und Tennis gut genug bin, um langfristig Gewinne zu erwirtschaften.

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Wie sieht Dein Alltag aus und wie viel Zeit verbringst Du beim Analysieren?

Antwort: Ich werde auch im Berufsalltag mit Fußball und anderen Sportarten konfroniert. Das ist für den Wettsport natürlich eine gute Basis. Das Wetten nimmt aber keinen zu großen Prozentsatz ein (1h pro Tag im Durchschnitt?). Zum Thema analysieren möchte ich eine Aussage machen, die Anfänger eigentlich nicht hören sollten: Wenn man ein gutes Gespür entwickelt hat, dann ist oft keine ewige Analyse nötig. Es reicht die Standard-Faktoren wie Form, Aufstellung, Motivation, Tabelle und sonstige Informationen schnell durchzugehen. Oft werden auch Ausfälle von Spielern und Formkurven überschätzt. Ein Extrembeispiel: Dortmund würde gegen Bremen daheim kaum eine Quote über 1,30 im Normalfall bekommen. Wenn aber 3-4 Abwehrspieler ausfallen, dann schlägt die Quote vielleicht viel zu weit aus (beispielsweise auf Quote 1,65). Dann würde ich trotz der Ausfälle ganz bewusst auf Dortmund setzen.

Auf wie viele Spiele wettest Du täglich / wöchentlich?

Antwort: Das ist inzwischen sehr unterschiedlich. Ich hatte schon Tage, bei denen ich in 30 Fußballspielen dringehangen habe, aber in der Regel komme ich auf 2-3 Wetten täglich. Wichtig ist es, bei einem schlechten Angebot auch mal ein bis zwei Tage OHNE Wette vergehen zu lassen.

Was war Dein größter Verlust und was tust Du, um einen Totalverlust möglichst zu vermeiden?

Antwort: Meinen höchsten Verlust habe ich im Jahr 2008 erlitten – allerdings nicht, wenn man nach dem absoluten Euro-Betrag geht. Ich habe damals im Frust nach einigen verlorenen Wetten mein gesamtes Konto (kleiner dreistelliger Betrag) auf ein NBA-Spiel gesetzt und verloren. Dieser Verlust von damals war der größte Gewinn im Nachhinein, denn ohne die Wochen danach, wäre ich nie zu einem Sportwetten-Gewinner geworden.

Ich habe mich danach hingesetzt und klare Regeln aufgestellt. Zudem hatte ich das Glück, von einem Sportwetter zu lernen, der tatsächlich zu 100% vom Wetten lebt. Später gab es nur noch sehr kleine Aussetzer und seit rund 5-6 Jahren wette ich nahezu überhaupt nicht mehr mit Wut im Bauch. Wer es schafft, nach kleineren Verlusten das Handy oder den Laptop zur Seite zu legen, hat eine gute Basis. Ansonsten gilt es natürlich die Standardregeln (Beispiel: maximal 3-5% der Bankroll pro Wette investieren) zu beherzigen.

Siehst Du auch mögliche Gefahren bei Sportwetten, beispielsweise Spielsucht?

Antwort: Ja, Spielsucht ist definitiv eine große Gefahr beim Wettsport. Ich bin überzeugt, dass ich bis zu diesem in der vorangegangenen Frage erwähnten Erlebnis (also den ersten 6 Monaten meiner „Wettkarriere“) selbst durchaus Züge von Spielsucht gezeigt habe. Es gibt definitiv Leute, die so sehr dazu neigen, dass ich ihnen sofort empfehlen würde, nie wieder eine Wette zu spielen. Zugleich gibt es aber auch Leute (inzwischen schließe ich mich mit ein), die dieser Gefahr nahezu nicht unterliegen. Wer eine ernste Gefahr bei sich sieht, sollte sofort handeln.

[Anmerkung der Redaktion: Selbstverständlich gibt es auf der Wettbasis zahlreiche Artikel, die sich mit dem Thema Spielsucht befassen – siehe Folgelinks]

/sportwetten-news/wann-beginnt-spielsucht-wie-erkenne-ich-sie-und-was-kann-man-tun-teil-1.html

/sportwetten-news/wann-ist-man-spielsuechtig-und-wie-kann-man-spielsucht-bekaempfen.html

/sportwetten-news/spielsucht-was-kann-man-selbst-tun-und-wie-koennen-angehoerige-helfen.html

/sportwetten-news/was-tun-wettanbieter-wenn-sie-bei-usern-spielsucht-vermuten.html

Manche Sportwetter haben die Erfahrung gemacht, dass der Einzahlungsbonus nach einer Weile vom Konto abzogen wurde. Hast du auch schon schlechte Erfahrungen mit Wettbüros gemacht oder wurde Dein Konto vielleicht sogar wegen zu hohen Gewinnen gesperrt?

Antwort: Schlechte Erfahrungen mit Wettanbietern habe ich bereits gemacht – aber dies waren ausschließlich unseriöse Wettanbieter [Anm. der. Red.: Die zu 99% keine Erwähnung auf Wettbasis.com finden]. Dass ein Bonus wieder vom Konto abgezogen wird, ist allerdings dann legitim, wenn in den AGB geregelt. Bei fast allen Wettanbietern ist der Ersteinzahlungsbonus an einen gewissen Zeitraum gekoppelt, in dem ein Umsatz X zu einer Mindestquote Y gemacht werden muss. Wenn der Kunde dies nicht schafft, werden der Bonus und daraus entstandene Gewinne entfernt. Diesen AGB hat jeder Spieler zuvor zugestimmt.

Thema 2 sind Kontosperren oder Limitierungen aufgrund von Gewinnen. Zugegeben, davon bin ich sehr stark betroffen. Nicht einmal mehr bei der Hälfte der bekannten Wettanbieter kann ich noch ohne Zwänge (Limits) wetten. Teils wurde ich auch rausgeworfen. Auch diese Möglichkeit halten sich die Buchmacher in den AGB offen. Glücklich bin ich darüber natürlich nicht. Interessant ist, dass bei manch Wettanbieter ein Limit extrem schnell kommt, während andere Buchmacher auch nach höheren Gewinnen noch kein persönliches Limit setzen. Außerdem sind die Limitierungen teilweise sehr willkürlich. Ich habe Kollegen, die bei Wettanbieter X größere Gewinne als ich haben, aber nicht limitiert sind. Das Gegenteil gibt es selbstverständlich auch.

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Welche Tipps würdest du einem Wetteinsteiger mit auf den Weg geben?

Antwort: Dazu könnte ich jetzt einen Roman schreiben. Um es aber kurz zu halten: Detailliert analysieren, stets die Quoten in eine Wahrscheinlichkeit umrechnen (Beispiel: Quote 2,50 –> 1 / 2,50 = 0,4 = 40 Prozent) und hinterfragen, ob man dem Team X eine größere Siegchance gibt. Ansonsten in der großen Masse Einzelwetten spielen, in Foren nicht wildfremden Menschen vertrauen und keinesfalls die Einsätze erhöhen, wenn man ein paar Wetten am Stück verliert.

Christoph Bauer

Christoph Bauer

Alter: 35 Nationalität: Deutschland Lieblings-Wettanbieter: Bet365

Circa 15 Jahre berufliche sowie private Wetterfahrung habe ich inzwischen angehäuft. Ein Faible für Zahlen sowie Wahrscheinlichkeiten, eine grundsätzliche Sportbegeisterung und antrainierte Geduld führten dazu, dass die Sportwettenaktivitäten über Jahre hinweg einer Art Nebenjob am Rande des Studiums gleichkamen.

Privat führte mich der Fußball als Groundhopper inzwischen in etwa 80 Länder. Von Fußabllspielen in Buenos Aires, Lesotho, Liverpool, Brunei Darussalam oder Barcelona war gefühlt jeder Kontrast dabei. Die Leidenschaft für den Chemnitzer FC als früherer Allesfahrer kam bei mir als Fußballromantiker durch die Ausgliederung der Profimannschaft in eine GmbH ein gutes Stück weit zum Erliegen.

Dass Sport aber doch maximal die schönste NEBENsache ist, musste ich erfahren, als ich für ungefähr 2,5 Jahre an einer als unheilbar geltenden Krankheit litt und es einem Wunder entspricht, wieder gesund als Familienvater im Leben zu stehen. Gott sei alle Ehre!   Mehr lesen