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Einsatzprogression – Fluch oder Segen?

Von Martingale bis Fibonacci

Im Bereich des Sportwettens gibt es viele Bereiche, die beachtet werden müssen, um langfristig erfolgreich zu sein. Da ist zum einen die richtige Wahl der eigenen Wetten ein elementarer Teil der Arbeit, oder auch den richtigen Buchmacher zu finden. Zum anderen gehört aber auch die richtige Einsatzhöhe zum Erfolg dazu und diese zu finden ist nicht immer einfach.

Manche erfahrene Sportwetter schwören daher darauf die eigenen Einsätze nicht dem Zufall oder subjektivem Empfinden zu überlassen, sondern stattdessen eine ganz bestimmte Abfolge der Einsatzhöhe zu verwenden, mithilfe derer sie ihrer Meinung nach langfristig eine positive Bilanz aufweisen können.

Inhaltsverzeichnis

Folgend möchten wir Euch drei sehr bekannte Systeme aus dem Bereich des Glücksspiels vorstellen, die auch durchaus sinnvoll bei Sportwetten angewendet werden können.
 

 

Martingale

Die wohl bekannteste Strategie im Bereich der Progressionssysteme ist das Martingale-System. Es kommt ursprünglich aus dem 18. Jahrhundert und wurde gerade beim Roulette sehr oft angewendet und wird teilweise sogar heute noch praktiziert. Dabei ist die Anwendung denkbar einfach: Man wählt einen geringen Starteinsatz und im Falle des Verlustes wird dieser einfach verdoppelt, um somit den ursprünglichen Starteinsatz plus einen kleinen Gewinn zu verzeichnen. Wird allerdings auch die zweite Wette verloren, so muss schon das Vierfache vom Starteinsatz gesetzt werden, um den bisherigen Verlust und einen kleinen Gewinn wieder hereinzuholen.

Eine kleine Übersicht verdeutlicht die Einsätze und potentiellen Gewinne:

Einsatz: 1 Euro ; Verlust insgesamt: 1 Euro ; möglicher Gewinn: 1 Euro
Einsatz: 2 Euro ; Verlust insgesamt: 3 Euro ; möglicher Gewinn: 1 Euro
Einsatz: 4 Euro ; Verlust insgesamt: 7 Euro ; möglicher Gewinn: 1 Euro
Einsatz: 8 Euro ; Verlust insgesamt: 15 Euro ; möglicher Gewinn: 1 Euro
Einsatz: 16 Euro ; Verlust insgesamt: 31 Euro ; möglicher Gewinn: 1 Euro

Nun wird sehr schnell offensichtlich, wie schnell der nötige Einsatz in die Höhe schießt, nur damit der bisherige Einsatz und ein kleiner Gewinn erwirtschaftet werden kann. Es wird also insgesamt ein hohes Einsatzrisiko eingegangen und demgegenüber steht nur ein sehr kleiner möglicher Gewinn. Diese asymmetrische Verteilung der Chancen und Risiken sind an sich allerdings noch nicht das Problem, denn es würde trotzdem funktioniert, würde es unbegrenzt Geld auf der Welt geben. Bevor wir aber an die Grenze des Geldes gelangen, stoßen wir noch viel eher an die Grenzen, was an Einsatzhöhe von Seiten des Buchmachers zugelassen wird. Überträgt man dieses Prinzip nun auf Sportwetten besteht die Möglichkeit die Steigerung der Einsatzhöhe etwas zu verlangsamen, nämlich indem wir Quoten auswählen, die höher als 2,0 sind.

Spielt man zum Beispiel nur Quoten von 3,0, so steigt der Einsatz natürlich nicht mehr ganz so schnell an, allerdings muss man beachten, dass wir mit höheren Quoten auch höhere Risiken eingehen. Wir werden langfristig weniger Wetten gewinnen und so wird der Einsatz trotz allen Spielereien mit der Quote ansteigen. Grundsätzlich sei gesagt, dass es zwar ein toller Gedanke ist, die Buchmacher per Martingale zu überlisten, doch in der Praxis bleibt das sehr schwierig bis ausgeschlossen. Denn das System geht davon aus, dass es immer wahrscheinlicher wird nach einer verlorenen Wette endlich mal wieder eine zu gewinnen.

Dem ist aber nicht so, denn die letzte verlorene Wette spielt keine Rolle beim Ausgang der nächsten und langfristige Durstrecken beim Wetten wird wohl jeder kennen. Beim Martingale könnte eine solche Durstrecke der finanzielle Bankrott bedeuten, würde man nicht rechtzeitig aussteigt. Das Martingale ist aber natürlich nicht das einzige System, welches angewendet wird. Ein weiteres einfaches Prinzip nennt sich „Paroli“.

Paroli

Das Paroli System verfolgt eine etwas andere Denkweise. Hier geht es eher darum den eigenen Verlust so gering wie möglich zu halten und möglichst nur mit dem Geld des Buchmachers zu arbeiten. Die Progression endet sofort beim ersten Verlustfall und muss dann bei Bedarf neu gestartet werden. Nur im Falle eines Gewinns wird fortgesetzt und der gesamte Gewinn auf die folgende Wette platziert. Diese Praktik wird fortgesetzt bis ein vorher festgelegtes Ziel erreicht ist.

Gehen wir der Einfachheit wegen wieder von einer Standardquote von 2,0 aus.
Wir wählen einen Starteinsatz von 5 Euro, möchten insgesamt 40 Euro gewinnen und platzieren unsere erste Wette. Gewinnen wir, haben wir nun 10 Euro und können diese auf die nächste Wette platzieren, verlieren wir dagegen, haben wir einen Verlust von 5 Euro und wir müssten von vorne anfangen.

Veranschaulicht dargestellt:
Einsatz: 5 Euro ; möglicher Gewinn: 10 Euro (weiter zu Stufe 2) ; Verlust (eigenes Kapital) : 5 Euro
Einsatz: 10 Euro ; möglicher Gewinn: 20 Euro (weiter zu Stufe 3) ; Verlust (eigenes Kapital): 5 Euro
Einsatz: 20 Euro ; möglicher Gewinn: 40 Euro ; Verlust (eigenes Kapital) : 5 Euro

Ziel ist es beim Paroli also möglichst eine gewisse Anzahl an Wetten hintereinander zu gewinnen, um ein vorher gestecktes Ziel zu erreichen. Besonderheit dabei ist allerdings, dass man nur den Starteinsatz als eigenes Kapital verwendet und in den folgenden Runden mit dem Gewinn weitermacht.

Die Risiken werden hier also versucht klein zuhalten, was zu lasten der Chancen geht, da es nicht einfach ist eine bestimmte Anzahl an Wetten hintereinander richtig zu spielen. Es wird also eine sorgfältige Analyse vorausgesetzt, die dann dazu führt, dass das Paroli System durchaus in der Realität angewendet werden kann, ohne Gefahr zu laufen zu viel eigenes Geld zu verlieren.

Zu guter Letzt möchten wir euch noch ein etwas extravaganteres System vorstellen, nämlich das nach Fibonacci.
 

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Fibonacci

Dieses System geht auf Leonardo Fibonacci zurück, der die Zahlenreihe, die dieser Strategie zu Grunde liegt, entwickelte. Die Entwicklung der Zahlenreihe ist dabei eigentlich sehr einfach. Es wird immer die vorangegangene Zahl mit der aktuellen addiert und schon erhält man die nächste Zahl. Diese Vorgang wird unendlich fortgesetzt und schon erhält man die bekannte Zahlenreihe nach Fibonacci.

Sie lautet also: (0), 1, 1, 2, 3, 5, 8, 13, 21, 34, 55…

Interessant ist jetzt allerdings noch wie man sich diese Reihe beim Thema Sportwetten zu Nutze machen kann. Dabei ist die Anwendung auch sehr sehr einfach. Man startet ganz links mit dem Einsatz 1 und geht im Falle eines Verlustes einen Schritt nach rechts, gewinnt man dagegen geht man 2 nach links. Das System endet wenn man bei der Null angekommen ist, denn dann steht ein Gewinn von einer Einheit zu Buche.

Verliert man also die erste Wette, so setzt man bei der 2. wieder eine Einheit. Verliert man erneut, erhöht sich der Einsatz auf zwei Einheiten. Schafft man auch bei der darauffolgenden Wette wieder nicht zu gewinnen, steigert sich der Einsatz auf drei Einheiten. Die nächste Wette gewinnt man dann vielleicht, so verringert sicher der Einsatz wieder zwei Stellen nach links und man muss nur noch eine Einheit setzen. Gewinnt man wieder, dann ist man bei der Null angelangt und man kann eine Einheit als Nettogewinn verbuchen.
Auch hier können die Einsätze also rasant ansteigen, wenn man mal eine längere Durststrecke hat.

Trotzdem ist dieses System nicht so gefährlich wie das Martingale, wo Einsätze gnadenlos verdoppelt werden. Allerdings müssen hier auch eventuell mehrere Wetten wieder gewonnen werden damit in der Zahlenreihe wieder ganz links angelangt.

Also bleibt auch diese Art der Progression mit Vorsicht zu genießen und man sollte sich wirklich gut überlegen, ob und wie man sie anwendet.

Fazit – Einsatzprogression

Wir haben nun drei sehr bekannte Systeme vorgestellt und versucht ihre Stärken aber gerade auch auf ihre Schwächen hinzuweisen. Das Martingale bleibt aber unter diesen Dreien das mit Abstand gefährlichste System. Die Einsätze werden bei jeder Stufe verdoppelt, wobei es lediglich Aussicht auf einen, im Verhältnis zum Risiko, geringen Gewinn gibt. Wir raten daher es sich gut zu überlegen, wenn man ernsthaft dieses System anwenden möchte, denn nicht wenige Spieler hat Martingale in den finanziellen Ruin getrieben.

Das Paroli System dagegen ist wesentlich defensiver, was natürlich auch zu Lasten der Erfolgsaussichten geht. Unserer Meinung nach ist Paroli aber das einzige System unter diesen Dreien, welches in der Realität wirklich mal ausprobiert werden könnte, ohne dabei zu viel Risiko einzugehen. Sportwetten ist schließlich keine Sache, die man auf kurze Sicht betrachten darf, sondern man sollte es eher als Marathon verstehen, bei dem ganz am Ende das Ergebnis zählt.

Zum Schluss wurde Fibonacci vorgestellt, welches wieder etwas mehr Risiko aufweist aber in dieser Hinsicht eher zwischen Martingale und Paroli anzusiedeln ist. Insgesamt sicherlich eine interessante Zahlenreihe, jedoch sicherlich fragwürdig, ob es für jeden gemacht ist.

 

Eine Übersicht über alle interessanten Informationen rund um den langfristigen Wetterfolg, finden Sie in unserem Artikel: Langfristig Erfolgreich Wetten – Bankrollmanagement, Estimations und Co.